Nützliche Daten für die Standortplanung von Windenergieanlagen hat die Universität Hannover im Internet veröffentlicht. Sie zeigen Flächen, die nach bundesweit einheitlichen Kriterien für den Schutz von Natur und Landschaft ermittelt sind. Dort soll die Installation von zukunftsfähigen Windkraftanlagen „weitgehend konfliktfrei“ möglich sein. Für Ärger sorgen bisher immer wieder die nötigen Abstandsregeln zu Bebauungen.
Flächen mit "geringem und mittlerem Raumwiderstand" ausgewählt
Auf Flächen mit sogenanntem „geringen Raumwiderstand“ sei der Ausbau von Windenergie an Land weitgehend ohne große Konflikte möglich, so die Hochschule. Die Standorte machen laut Universität rund 1,5 Prozent der Fläche Deutschlands aus. Kombiniert mit Photovoltaik, Wasserkraft, Offshore-Windenergie und Geothermie bestehe somit ein ausreichendes Potenzial, um Deutschland vollständig mit erneuerbaren Energien zu versorgen.
Ebenfalls enthalten sind im Atlas der Forscher sind Flächen mit „mittlerem Raumwiderstand“. Sie machen zusätzlich weitere 2,3 Prozent der Bundesfläche aus. Hier sei eine Windkraftnutzung „voraussichtlich Natur schonend“ möglich, jedenfalls unter Anpassungen an spezifische Standortgegebenheiten. Als Beispiel kommt etwa der Norden Thüringens für konfliktarme Windenergie infrage.
Deutschlandkarte zeigt Potenziale für konfliktfreie Windräder
Ihre Flächendaten haben die Forscher der Öffentlichkeit als sogenannte Shapefiles zum Download zur Verfügung gestellt. Sie können so als geografische Informationssystemen, ähnlich Google Maps, abgebildet werden. So mancher Flächenbesitzer wird sich aber womöglich die Augen reiben, wenn sein Standort dort als "besonders geeignet“ ausgewiesen ist.
Neugierig geworden? Der MDR hat aus den Daten bereits eine Deutschlandkarte gebaut, in die sich beliebig weit hineinzoomen lässt. So kann jeder sehen, ob auch Flächen in seiner Region Potenzial für konfliktfreie Windräder haben.
Violett gefärbte Flächen stehen für „geringen Raumwiderstand“, also besonders gut geeignete Gebiete. Allerdings verweist der MDR darauf, dass die Daten für „Gelbe Flächen“ mit "mittleren Raumwiderstand" nicht eingebaut werden konnten, da diese den „Kartenserver in die Knie“ gezwungen hätten.
Energiewende mit den Flächendaten schneller umsetzen
Die Angaben lassen sich nach Angaben der Wissenschaft nicht nur dazu nutzen, Standorte für Windräder zu finden. Sie können auch dazu dienen, nachhaltige Erzeugungspotentiale auf Ebene der Bundesländer zu ermitteln.
Zudem lassen sie sich verwenden, um ein bundesweit abgeleitetes Ausbauziel zu ermitteln. So sollen sie die Voraussetzungen schaffen, um die Energiewende vor Ort schnell umzusetzen, ohne große Konflikte und kleinlichen Streit heraufzubeschwören.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.