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Naturschutz

Mit Windkraft im Wald Geld verdienen

Windräder
am Samstag, 30.04.2022 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Die Windkraft im Wald könnte als Einnahmequelle eine Chance für den Wald sein. Naturschützer kritisieren die Idee.

Zum 70. Tag des Baumes (25. April) hat der Waldbesitzerverband Niedersachsen seine Forderung nach einer Nutzung des Waldes für die Windenergie untermauert. Stürme, Hitze, Dürre und Insektenbefall sorgen in den Wäldern für große Schäden. „Allein in Niedersachsen haben wir über 60.000 ha Schadflächen, die wiederaufgeforstet werden müssen“, sagt Philip von Oldershausen, Präsident des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen (WBV).

Die Schäden setzen die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer finanziell unter Druck: Fördertöpfe seien ausgeschöpft, der Waldschutz allein aber nicht zu stemmen. „Die Waldbesitzenden müssen umfassend in die Lage versetzt werden eine zukunftsorientierte Waldbewirtschaftung, von der die gesamte Gesellschaft profitiert, umzusetzen“, so Petra Sorgenfrei, Geschäftsführerin des WBV.

Doppelter Nutzen der Windenergie im Wald

Die Nutzung von Windenergie im Wald trägt nicht nur entscheidend zur Energiewende bei, mit den Einnahmen können auch die Wiederbewaldung, der Waldumbau und der Waldschutz mitfinanziert werden, so der WBV. „Im Wald gibt es viele Freiflächen, auf denen der Wind weht, es sollte eigentlich nichts dagegensprechen, diese für die Windenergie zu nutzen“, so von Oldershausen. Die derzeitige rechtliche Lage in Niedersachsen sieht nur eine regional sehr unterschiedlich ausfallende und oftmals nur zaghafte Öffnung des Waldes für die Windenergie vor.

Naturschützer lehnen Windkraft im Wald ab

Bei Naturschützern stößt die Idee auf Ablehnung. BUND, Naturschutzbund und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald fordern einen weitgehenden Ausschluss des Baus von Windkraftanlagen im Wald. Die vom Klimawandel geschwächten Wälder zusätzlich durch den Bau und Betrieb von Windkraftanlagen zu destabilisieren, sei unverantwortlich, argumentieren sie.

Den deutschen Wäldern geht es immer noch schlecht, die Ausganslage ist angesichts des feuchten Winters in diesem Frühjahr aber besser als im vergangenen Jahr. Dennoch wird die Aufforstung in den von Trockenheit und Stürmen schwer geschädigten Forsten voraussichtlich noch Jahre dauern. Das Bundeslandwirtschaftsministerium geht im Waldzustandsbericht davon aus, dass bundesweit etwa 380.000 Hektar wiederbewaldet werden müssen.

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