Um einen kurzfristigen Stromausfall zu überbrücken, reicht ein Energispeicher aus. Aber Speicher ist nicht gleich Speicher. In Deutschland gibt es mehr als 40 Hersteller und mehrere verfügbare Speichertechniken für landwirtschaftliche Betriebe. Am häufigsten kommen hier Lithium-, Blei- und Salzwasserspeicher zum Einsatz. Doch was sind die Vor- und Nachteile dieser Energiespeicher? Wir vergleichen die Technologien.
Das ist der Vorteil einer Lithium-Ionen-Batterie
Die Lithium-Ionen-Batterie ist die meist gekaufte. „Sie ist leistungstechnisch einfach gut und hat eine hohe Energiedichte“, sagt Josef Huber vom Centralen Agrar- Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (C.A.R.M.E.N. e. V.). „Das bedeutet, dass die Batterie nur wenig Platz benötigt. Zudem kann sie im Vergleich zu Bleibatterien deutlich tiefer entladen werden.“ Ein weiterer Vorteil ist die lange Lebensdauer. Sie wird insbesondere durch die mögliche Anzahl an Be- und Entladungen, sogenannten Zyklen, beeinflusst. „Wir sehen in unserer Marktübersicht eine durchschnittliche Zyklenzahl von rund 6.500. Das entspräche bei 230 Zyklen pro Jahr einer Lebensdauer von knapp 30 Jahren“, so Huber.
Bleibatterie ist günstiger und lässt sich leicht recyceln
Bleibatterien hingegen lassen sich relativ einfach recyceln. Die einzelnen Komponenten, wie Bleiplatten und Schwefelsäure, sind zwar teilweise giftig, lassen sich aber leicht trennen und dadurch leichter entsorgen. Auch die Anschaffungskosten sind geringer als bei Lithiumbatterien. „Allerdings muss man bei Bleibatterien aufgrund der begrenzten Entladetiefe doppelt so viel Speicherkapazität kaufen, um die gleiche Nutzkapazität zu bekommen wie etwa bei Lithiumsystemen,“ ergänzt Huber. Das liegt daran, dass Bleiakkus nur etwa zu 50 Prozent entladen werden können, ohne dass die Lebensdauer durch Prozesse in den Zellen stark leidet. Mitunter deshalb ist die Nachfrage mittlerweile rückläufig. Es kommen aber noch weitere Nachteile dieser Technologie hinzu.
Umweltfreundliche Alternative: die Salzwasserbatterie
Der Salzwasserspeicher ist zwar nach wie vor eher ein Nischenprodukt, bringt aber einige Vorteile mit sich: „Er besteht nur aus natürlichen Materialien wie Wasser und Salz und ist daher umweltfreundlich und nicht brennbar oder explosiv. Er lässt sich problemlos recyceln, denn schließlich enthält er keine toxischen Inhaltstoffe, sondern nur etwas Edelstahl von den Stromkollektoren und eine Kunststoffhülle“, sagt Thomas Krausse, Geschäftsführer des Salzwasserspeicherherstellers BlueSky Energy GmbH. Mehr zum Thema Salzwasserspeicher finden Sie hier.
Fazit: Für wen eigenet sich welche Batterie
Jeder Landwirt muss für seinen Betrieb abwägen, welche Batterie sich am Besten eignet. Wenn er den Fokus auf die Lebensdauer, Be- und Endladezeiten und den Platzbedarf legt, gewinnt die Lithium-Ionen-Batterie. Stehen die Kosten im Mittelpunkt gewinnt die Bleibatterie. Bei der Umweltfreundlichkeit hat die Salzwasserbatterie klar die Nase vorn.
Digitale Ausgabe agrarheute
Dies war eine stark verkürzte Zusammenfassung des Originalbeitrags.
Lesen Sie jetzt den ausführlichen Fachartikel und testen Sie unverbindlich die digitale Ausgabe agrarheute.