Synthetische Kraftstoffe: Sind E-Fuels die Kraftstoffe der Zukunft?

Diesel, Benzin, Wasserstoff, Strom oder synthetisch hergestellter Treibstoff: Womit werden Autos, Lkw und Trecker zukünftig getankt? Bis Ende März war dies ein Streitthema der Politik. Die jüngste Einigung auf EU-Ebene, mit E-Fuels betriebene Verbrennermotoren auch nach 2035 zuzulassen, macht die Investition in E-Fuels zukunftssicherer.
Der Kompromiss zwischen der EU-Kommission und der Bundesregierung rückt vom ursprünglichen Plan ab: Bis 2035 sollte es ein Verbrennerverbot bei Neuwagen geben. Das wurde allerdings gekippt, wodurch E-Fuels eine Chance bekommen. Synthetische Kraftstoffe könnten fossile Kraftstoffe ersetzen und so zum Klimaschutz beitragen.
So werden E-Fuels hergestellt
E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe, die beispielsweise aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind- oder Sonnenenergie hergestellt werden können. Sie haben den Vorteil, dass sie sich in herkömmlichen Verbrennungsmotoren einsetzen lassen.
1. Arbeitsschritt: Die Herstellung großer Mengen an E-Fuels wird eher in sonnen- und windreichen Regionen in der Welt angesiedelt werden. Mit diesem regenerativen Strom wird Wasser per Elektrolyse in Sauerstoff (O2) und Wasserstoff (H2) gespalten – das ergibt als ersten Grundstoff Wasserstoff.
2. Arbeitsschritt: Anschließend wird dieser Wasserstoff mit Kohlendioxid (CO2) verbunden, das zum Beispiel als Abfallprodukt aus anderen industriellen Prozessen abfällt oder aus der Umgebungsluft extrahiert wird. Mögliche Endprodukte sind synthetischer Diesel, synthetisches Benzin und synthetisches Kerosin.
E-Fuels können den CO2-Ausstoß im Straßenverkehr reduzieren
E-Fuels werden auch als „Power to Liquid“ oder „Power to gas“ bezeichnet, da sie durch die Umwandlung von Strom in Wasserstoff oder Kohlenwasserstoff entstehen. Ein Vorteil der E-Fuels ist, dass sie sich relativ leicht in herkömmlichen Verbrennungsmotoren einsetzen lassen könnten: Somit stellen sie eine Alternative zu Diesel und Benzin dar. E-Fuels können den CO2-Ausstoß im Straßenverkehr reduzieren und somit zum Klimaschutz beitragen.
Schlechterer Wirkungsgrad als beim Laden von E-Autos
Zurzeit sind E-Fuels relativ teuer und aufgrund des hohen Energieaufwands bei der Herstellung im deutschen Energiemix nicht 100 Prozent klimaneutral. Der Energie-Mix in Deutschland im Jahr 2022 bestand zu 54 Prozent aus konventionellen Energiequellen und zu 46 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen.
Ein weiterer Nachteil von E-Fuels ist deren schlechterer Wirkungsgrad. Das liegt an Energieverlusten bei der Umwandlung von elektrischem Strom in synthetischen Kraftstoff. Deshalb ist der Bedarf an erneuerbarer Energie für die Produktion höher, als würde man den Strom direkt zum Laden eines E-Autos verwenden.
E-Fuels: Übergangslösung oder langfristige Alternative?
Experten sind sich uneinig darüber, ob E-Fuels eine Übergangslösung auf dem Weg zur Elektromobilität oder eine langfristige Alternative zu Batteriefahrzeugen sind. Trotzdem investieren immer mehr Unternehmen in die Entwicklung von E-Fuels, da sie eine vielversprechende Option darstellen würden, um den CO2-Ausstoß im Verkehrssektor zu senken.
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