Damit nicht-nachhaltig produzierte Ware nicht weiter umetikettiert werden könne, müsse zudem das System der Produktidentität wieder eingeführt werden, forderte Baumann. Es sollte zumindest solange gelten, bis die Nachhaltigkeitsverordnung in allen EU-Mitgliedstaaten umgesetzt sei. Offenbar sei das Bundesfinanzministerium "von einem Idealzustand ausgegangen". Nun sollte den Fehlentwicklungen gegengesteuert werden. Derzeit könnten Händler von Biokraftstoffen das Etikett der Nachhaltigkeit vom ursprünglichen Produkt lösen und auf eine andere Charge übertragen, die nicht zwangsläufig nachhaltig produziert worden sei. Baumann unterstrich, mit Palmöl von ehemaligen Regenwaldflächen werde "ein desaströses Image produziert", was letztendlich der heimischen Produktion angelastet werde. Unverständnis äußerte der VDB-Geschäftsführer darüber, dass die EU-Kommission hier tatenlos zuschaue. Von der deutschen Rapsölproduktion würden etwa 65 Prozent bis 70 Prozent zur Biodieselherstellung verwendet. Gleichwohl würden mehr als 90 Prozent des Rapsöls zertifiziert, woran man ablesen könne, dass die Wirtschaft eine gewisse Marktdynamik ermögliche, berichtete Baumann. Gleichzeitig entstünden große Mengen zertifiziertes Eiweißfuttermittel. In Deutschland hätten vor allem die Ersterfasser viel Aufklärungsarbeit bei den Landwirten geleistet und konsequent nur Ware mit Selbsterklärung angenommen.
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