Windpark im Wald gestoppt: Warum die Bundeswehr dagegen ist

In Niederbayern sollten sechs hochmoderne Windkraftanlagen entstehen. Diese würden genug Energie für rund 3.500 Haushalte liefern. Das Projekt wurde allerdings von der Bundeswehr gestoppt. Das ist der Grund dafür.
In Bayern ist die Natur unberührt, denn weit und breit ist kein Windrad aufzufinden. Das flächengrößte Bundesland der Bundesrepublik gehört zu den Schlusslichtern in Deutschland, was den Bau von Windkraftanlagen betrifft.
Sechs moderne Windräder könnten Energie für 3.500 Haushalte liefern
Bayern hat sich zum Ziel gesetzt, die Wälder des Bundeslandes für den Ausbau der Windenergie zu nutzen. Deshalb sollten im Kelheimer Stadtwald sechs moderne Windräder entstehen, die Energie für rund 3.500 Haushalte liefern könnten.
Die Planung stand zwar, jedoch wurde die Initiative von einer unerwarteten Seite gebremst – der Bundeswehr.
Windräder wären für Hubschrauber der Bundeswehr ein Hindernis
Der Grund dafür ist, dass die Bundeswehr militärisches Interesse angemeldet hat. Eine sogenannte „Hubschraubertiefflugstrecke“ soll genau über dem geplanten Windpark verlaufen. Da die Windräder ein Hindernis für die Hubschrauber wären, wurde die Planung gestoppt.
Kehlheims Bürgermeister Christian Schweiger ist frustriert. Erst als die Planung für das Projekt stand, wurde er von der Bundeswehr informiert. Schweiger sagt, dass es von Seiten der Bundeswehr keine Gesprächsbereitschaft gebe.
Militärische Interessen verhinderten rund 1.000 Windräder in Deutschland
Das Problem ist Kelheim ist jedoch kein Einzelfall: Laut dem Bundesverband Windenergie (BWE) verhindern militärische Interessen rund 1.000 Windräder in der ganzen Bundesrepublik. Diese hätten eine Gesamtleistung von insgesamt 4,6 GW. Damit wäre die Hälfte des Ausbauziels für das Jahr 2023 erreicht.
Hier stehen die „Belange der Landes- und Bündnisverteidigung“ gegen das öffentliche Interesse des Windkraftausbaus. Der Bürgermeister Kelheims will jedoch nicht kampflos aufgeben. Er hält daran fest, Alternativen zu überprüfen. Das gelänge ihm jedoch nur gemeinsam mit der Bundeswehr.
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