Das hat der Vorsitzende des Milchindustrie-Verbandes (MIV), Peter Stahl, Ende Februar in Brüssel unterstrichen. Anlässlich des jährlichen „Milchgipfels“, der diesmal in der Bayerischen Landesvertretung und im Schatten der aktuellen Preismisere stattfand, betonte Stahl das Interesse seiner Branche an einer flächendeckenden Milcherzeugung. Gleichzeitig gab der MIV-Vorsitzende zu bedenken, dass der Strukturwandel zweifellos weitergehen werde. Durch die fortschreitende Automatisierung auch in Milchviehbetrieben würden künftig weniger Menschen gebraucht, um die Produktion zu gewährleisten.
Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner forderte einerseits eine flexiblere Milchpolitik, die sich nicht nur auf das bisherige Instrumentarium verlasse, sondern auch neue Wege auslote, beispielsweise von der EU-Kommission unangekündigte, zeitlich begrenzte Aufkaufaktionen. Andererseits nahm der Minister sowohl Molkereien als auch Milcherzeuger in die Pflicht, ihren Teil zur Marktberuhigung beizutragen.
Joost Korte, Stellvertretender Leiter der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, versicherte, dass die Kommission gemeinsam mit den Mitgliedstaaten im März über weitere Hilfsmöglichkeiten diskutieren werde. Ferner verwies er auf die geplante Veröffentlichung eines weiteren Milchberichts in 2 bis 3 Monaten sowie auf die im Januar eingerichtete Taskforce Agrarmärkte, die noch vor Jahresende Empfehlungen für mehr Fairness in der Lebensmittelkette abgeben werde.
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