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Tiervermarktung

Drei verkaufte Stiere an Besamungsstationen motivieren zur Zucht

am Montag, 10.05.2021 - 15:33

Sehr aktiv beteiligen sich die Miesbacher Züchter im Moment am Zuchtgeschehen. So wurden allein im letzten Monat über 500 weibliche Zuchtrinder und 100 männliche Zuchtkälber genomisch untersucht.

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Motivierend dabei ist, wenn sich auf den Märkten dann fünf Besamungsstationen aktiv an der Versteigerung beteiligen. Den besten Manaus-Sohn nach Gesamtzuchtwert unter 403 getesteten Halbbrüdern konnte der Züchter Sebastian Blindhuber aus Parsberg diesmal zur Versteigerung anbieten. Der wuchtige Stier mit guter Bemuskelung konnte mit einigen überragenden Zuchtwerten aufwarten. Neben einen Gesamtzuchtwert von 141 und einen Milchwert von 130 sticht auch noch der gute Fleischwert mit 117 und der Zuchtwert für Melkbarkeit mit 124 hervor. Für einen Steigerungspreis von 19.000 € kommt er an der Besamungsstation Höchstädt zum Einsatz.

Bester unter seinen 77 Halbbrüdern war auch der Masasi-Stier, den Benno Huber aus Sollach der Körkommission vorstellte. Hans Holzer von der Besamungsstation Bayern Genetik erhielt bei diesem Stier den Zuschlag bei einem Steigerungspreis von 4900 €. Einen Gesamtzuchtwert von 136 eine Milchvererbung von nahezu 1400 kg, dazu hohe Zuchtwerte in der Nutzungsdauer und Fundament wäre vor 10 Jahren für einen gemischt vererbenden Stier für Hornlosigkeit noch nicht denkbar gewesen.

Ein weiterer hornlos vererbender Stier aus dem Zuchtbetrieb Josef Garnreiter aus Innerthann wechselt für einem Steigpreis von 3500 € an die Besamungsstation Neustadt Aisch. Bei diesem Stier dürfte die Linienführung eine entscheidende Rolle gespielt haben. Das hornlos Gen kommt über Gentleman-Garibaldi in das Vererbungsmuster des Stieres. Auch die Linie von seinem Vater Weltmacht ist nicht verbreitet in der Fleckviehpopulation. Die elf verkauften Stiere in den Natursprung konnten nicht mehr ganz an die hohen Preise des Aprilmarktes anknüpfen, dennoch erfolgte noch bei fünf Stieren der Zuschlag über 1900 €. Für die verbleibenden 6 Stiere mussten die Käufer noch im Mittel 1633 € anlegen.

Spitzenpreis für eine Wackersberg-Tochter

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An Jungkühen wurden 75 Stück aufgetrieben. Die durchschnittliche Milchleistung dieser Kühe lag bei 28,2 kg Milch. Sie erfreuten sich einer regen Nachfrage, sodass sie für einen mittleren Steigerungspreis von 1782 € verkauft wurden, wobei die Preisspanne von 1200 bis 2450 € geht.

Der Spitzenpreis wurde für eine Wackersberg-Tochter aus dem Zuchtbetrieb Maria und Hans Resenberger aus der Gemeinde Wackersberg bezahlt, wobei der Stier Wackersberg ein Zuchtprodukt aus dem Betrieb Resenberger ist. Aus der gleichen Gemeinde kommt auch eine der zwei Jungkühe aus biologisch-dynamischer Landbewirtschaftung, die nur 50 € weniger kosteten.

Nikolaus und Elisabeth Schönauer aus Lochen brachten eine Welfenprinz-Tochter mit 27,1 kg Milch zur Versteigerung. Bei der zweiten Kuh handelte es sich um eine Remmel-Tochter, die im Betrieb Nikolaus Leitner in Unterleiten Schliersee aufgezogen wurde. Ihre Leistungsdaten betrugen 28,2 kg Milch bei einer sehr guten Melkbarkeit von 3,3 kg Milch pro Minute und über 650 kg Lebendgewicht.

Weitere 11 Jüngkühe konnten noch Preise über 2000 € erzielen. Es wird sehr qualitätsbezogen eingekauft. So mussten sich die Züchter von 14 Jungkühen auch mit Preisen unter 1500 Euro zufriedengeben, wobei dies aber meistens in geringeren Milchleistungen, schlechteren Melkbarkeiten oder sehr leichten Kühe begründet ist. Neben den Jungkühen wurden noch zwei trächtige Kalbinnen für im Mittel 1540 € und eine Mehrkalbskuh für 1040 € verkauft.

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Fünf Stiere, die Mehrkalbskuh, eine Kalbin und 28 Jungkühe bleiben im Verbandsgebiet. Sieben Stiere und 17 Jungkühe sicherten sich bayerische Züchter. Ein Stier und drei Jungkühe gehen in das restliche Bundesgebiet. Ein Stier und zwei Jungkühe treten die Reise in Milchviehbetriebe in den Niederlanden an. Eine Kalbin und vier Jungkühe gehen an Zuchtbetriebe in Südtirol.

Die nächste Großviehversteigerung in der Oberlandhalle findet am 9. Juni statt.