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Gemeinsam die Rasse voranbringen

Zwei Generationen: Der beliebte Hornlosvererber Hex Hex Pp* (Mitte) präsentiert sich mit seinen Söhnen Hexenhaus PP* (l.) und Habbo P*S (r.).
am Donnerstag, 02.02.2023 - 15:53

Eine exklusive Bullenparade der Bayern-Genetik gab es für Fleckviehzüchter aus den Zuchtverbänden Mühldorf und Pfaffenhofen, die am bayerischen Herdentypisierungsprojekt Gesundheit und Robustheit teilnehmen.

Frisches Blut und schönes Motto: Zammkemma heißt dieser interessant gezogene Jungbulle (Ziros x Walfried x Reumut).

Leistungsstarke Kühe, die zudem gesund und robust sind, davon profitiert jeder Milchviehhalter und letztlich auch die Gesellschaft. Bereits im Juni 2022 beschlossen die bayerischen Fleckviehzuchtverbände und Besamungsorganisationen gemeinsam mit ihren Dachverbänden die Fortsetzung des Herdentypisierungsprojektes unter dem Namen FleQS-GuR (GuR steht für Gesundheit und Robustheit) für die Jahre 2023 bis 2025. Ziel ist die Ausweitung der Herdengenotypisierung auf 20 % des Herdbuchbestandes. Damit sollen die Rasse und die Betriebe weiter gestärkt werden.

Exklusivveranstaltung: Bestens versorgt bei den kalten Temperaturen wurden die Teilnehmer an der GuR-Infoveranstaltung der Zuchtverbände Mühldorf und Pfaffenhofen von der Bayern-Genetik, die in diesem Rahmen zum ersten Mal seit 1989 eine Bullenparade organisierte.

Zuchtleiter Josef Zieglgänsberger, der sich gemeinsam mit seinen Mitarbeitern und zahlreichen Leistungsoberprüfern mit viel Herzblut für das Fleckvieh einsetzt, hatte die Idee zu diesem Infotag speziell für die an GuR teilnehmenden Betriebe. Das Projekt voranbringen und von gegenseitigen Erfahrungen profitieren, so der Gedanke. Und auch die Landwirte ziehen mit: Im Mühldorfer Verbandsgebiet ist die mögliche Förderung bei der Typisierung mit 14 337 Kühen aus 197 Betrieben für 2023 bereits ausgeschöpft. Weitere Betriebe mit über 1000 Kühen stehen auf der Warteliste. Im Pfaffenhofener Gebiet sind von möglichen 5173 Kühen bereits 4468 dabei.

Erfahrungen austauschen

Zwei, die sich verstehen: Sebastian Deutinger führt den Star der Bayern-Genetik vor, nämlich den fast zehnjährigen Bullen Mahango Pp*.

Zunächst trafen sich die Teilnehmer an vier Orten, um nach einem Infovortrag zu GuR ihre Erfahrungen auszutauschen und Anregungen weiterzugeben. Im Anschluss ging es nach Grub, wo die Bayern-Genetik ihre erste Bullenparade seit 1989 exklusiv veranstaltete und Tierzuchtexperten der LfL mit den Teilnehmern diskutierten. Geschäftsführer Martin Zirnbauer-Heymann bedankte sich bei allen, die diese Aktion so spontan ermöglichten. Er hob die Bedeutung von Kreisläufen in der Landwirtschaft hervor. Auch das GuR-Projekt sei ein solcher Kreis, in dem Landwirte Daten melden, die ihnen verarbeitet dann wieder zugutekommen. Die Besamungsstation als Wirtschaftsunternehmen sei ebenfalls in einem Kreislauf eingebunden. „Wir kaufen Bullen, bringen sie zum Einsatz, das Sperma wird versamt, die neue Bullengeneration typisiert und eventuell angekauft, so Zirnbauer-Heymann.

Martin Zirnbauer-Heymann begrüßte die rund 250 Besucher an der Besamungsstation in München-Grub zu Beginn der exklusiven Bullenparade.

Insgesamt 50 Bullen gab es zu bestaunen, die Rinderzuchtexperte Thomas Pfaller vorstellte. Die Bayern-Genetik ist immer auf der Suche nach Linienalternativen, die sie mit Bullen wie Sadio Pp*, Zammkemma, Zyklop oder Seeland wohl gefunden hat. Als zuchtwertstarke Jungbullen wurden Wumms (GZW 143), Mittelerde (GZW 140), Wet Wet Wet (GZW 140), Weitweg (GZW 141) und Highness (GZW 148) gezeigt.

Sehr engagiert präsentiert sich die Bayern-Genetik im hornlosen Bullensektor und treibt auch den Ankauf reinerbiger Genetik voran. Ohne Mahango-Blut kommen dabei Bullen wie Hells Bells Pp*, Rose PP*, Vikings PP* oder Ingmar Pp* aus.

Mit Allroundern punkten

Als Allroundrasse braucht Fleckvieh natürlich auch gute Allroundvererber, die mit Mal Luppen, Harry Potter P*S, Venom P*S oder den Manaus-Söhne Menop und Mazze gezeigt wurden. Zunehmend gefragt ist die jüngste Genetik. Interessante hornlose Bullen aus dem Geburtsjahrgang 2021 sind Moar P*S, Sahne Pp* oder Hebammer P*S. Züchterische Leckerbissen gab es am Ende mit mehrern Vater-Sohn-Gespannen, darunter: Hex Hex Pp* mit Hexenhaus PP* sowie Habbo P*S oder Waalkes Pp* mit Wettlkam Pp*, Waalenburg PP* und Wannabe PP*. Der bewährte Votary P*S wurde von Sohn Vidi Pp* und den Enkeln Vinco Pp* und Vinnie PP* begleitet. Der Beste kam natürlich zum Schluss: Mahango Pp*, inzwischen fast zehn Jahre alt, genoss seinen Auftritt gemeinsam mit Pfleger Sebastian Deutinger sichtlich. Ariane Haubner