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Zuchtrinderausstellung in Oberösterreich

Gutes bleibt gut

Neun Töchter des Bullen Valtra P*S (Votary P*S x Manhango Pp*) wurden im Rahmen einer Eurogenetik-Nachzuchtschau präsentiert.
am Dienstag, 12.09.2023 - 16:57

So einige erfolgreiche Kühe, die auf der oberösterreichischen Zuchtrinderausstellung 2023 präsentiert wurden, waren wohl bekannt von der Fleckvieh-Bundesschau, die ziemlich genau ein Jahr zuvor in Oberösterreich stattgefunden hat.

Zur besten Kuh aus der Valtra-P*S-Nachzuchtgruppe wurde Frieda (MV: Herzschlag) von Maria und Ernst Kniewasser aus Spital/Pyhrn gekürt.

Über 100 Kühe der Rassen Fleckvieh, Braunvieh und Holsteins wurden in diesem Jahr auf der oberösterreichischen Zuchtrinderausstellung im Rahmen der Rieder Messe von vier Zuchtverbänden (FIH, RZO, RZV und VFS) präsentiert. Beim Fleckvieh waren es 62 Kühe, die beim Preisrichten, bei einer Eurogenetik-Nachzuchtschau und bei der Präsentation bekannter Zuchtfamilien Werbung für die Rasse und die Doppelnutzung machten. Es gab dabei ein Wiedersehen mit so einigen bekannten Kühen, die schon vor einem Jahr an der Bundesschau in Freistadt oder auch vor zwei Jahren an gleicher Stelle ausgestellt waren.

Champion Jungkühe: Die Marokko-PP*-Tochter Hermine Pp* vom Betrieb Karrer in Mettmach.

Als Preisrichter war der 25-jährige Vorarlberger Tobias Ammann für alle drei Rassen zuständig und rangierte zielsicher die hochwertigen Gruppen. Ihm zur Seite sein Ringman Julian Hartmann, ebenfalls aus Vorarlberg. Bei den Jungkühen traten 19 Kühe an, aufgeteilt nach Laktationsstadium. Sehr stark ging es bereits bei jüngsten Kühen los. Mit Kanada vom Betrieb Langer in Pregraten stellte Ammann eine unglaublich gefällige und ausbalancierte McGyver-Tochter an die Spitze. Beste Rahmenmerkmale in Kombination mit einem drüsigen gut sitzenden Euter sowie einem hervorragenden Fundament zeichneten sie aus. Auf Platz 2 stand die bereits gut entwickelte Verstappen-Tochter Osmata Pp* von Bernhard Fischer aus Peuerbach. Eine einheitliche Gruppe im mittleren Laktationsstadium folgte. Mit der rahmigen, sehr korrekten Wikinger-Tochter Nichte (MV: Hendorf) stand eine Jungkuh im guten Doppelnutzungstyp an der Spitze. Die zweite Podestkuh für Bernhard Fischer. Knapp dahinter die etwas feinzelligere Instagram-Tochter Sally (MV: Polarbaer) Friedrich Hinterdorfer aus Schmolln. Auch in der dritten Gruppe setzte der Preisrichter eine in Summer überaus harmonische Jungkuh an die Spitze. Die Marokko-PP*-Tochter Hermine Pp* vom Betrieb Karrer aus Mettmach gefiel durch ihre lange Mittelhand in Verbindung mit einem optimal geneigten Becken sowie gut sitzendem Euter. Im Finale der Jungkühe wurden sie wegen ihrer Ausgeglichenheit auch Champion vor der erst 29 Monate alten Kanada.

Ein starkes Bild, dass der Preisrichter den Zuschauern mit nach Hause gab. Jungkühe, die ihrem Besitzer lange Freude machen sollen, brauchen ein hoch angesetztes Euter, korrekt platzierte Zitzen, ein gutes Fundament, Milchtyp aber auch Bemuskelung, erklärte er den Zuschauern seine Entscheidung.

Neun Valtra-P*S-Töchter in Eurogenetik Nachzuchtschau

Champion mittel: Weisensee-Tochter Melone (MV: Waldbrand) vom Betrieb Anzengruber aus Pram.

Den nächsten Championtitel machten die Valtra-P*S-Töchter, die im Rahmen einer Eurogenetik-Nachzuchtschau präsentiert wurden, unter sich aus. Die leistungsbereiten Kühe zeigten sich rahmig, gut bemuskelt mit korrekten, gut sitzenden Eutern und stabilen Fundamenten. Eine typische Vertreterin der Rasse und der Vererbung ihres Vaters stand am Ende an vorderster Stelle: Frieda (MV: Herzschlag) vom Betrieb Kniewasser zeigte sich korrekt in den Verbindungen, mit guter Bemuskelung, gut eingebautem Euter und einer korrekten Strichstellung bei 31,8 kg Einsatzleistung. Der Reservesieg ging an die enorm leistungsstarke Finni (MV: Mandrin) von Josef Holzmann aus Weibern.

Champion alt wurde die Hugoboss-Tochter Paula (MV. Raldi) vonm Betrieb Übetsroider in Nussdorf.

Weiter ging es im regulären Richtwettbewerb mit den beiden Gruppen der Kühe mit zwei Abkalbungen. Eine ausgeglichene sehr starke Gruppe wurde am Ende von einer „alten“ Bekannten angeführt, zwar nicht mit Schirm, dafür mit jeder Menge Charm. Melone, die schöne und überaus korrekte Weissensee-Tochter vom Betrieb Anzengruber war als Jungkuh schon Reservesiegerin der Bundesschau in Freistadt und hatte sich bestens weiterentwickelt. Nah dran die Zweitplatzierte, die feine, euterstarke Edelstein-Tochter Heidi Pp* von Martin Zauner aus Münzkirchen. Eine Kuh und Bullenmutter, die später auch noch in der Kuhfamilien-Sammlung der Familie Zauner zu sehen war aus der zahlreiche natürlich hornlose Vererber im Einsatz sind. Aus Heidi Pp* selbst stammen der IQ-P*S-Sohn Iltis Pp* und der Hamlet-Pp*-Sohn Hauner PP*.

Die zweite Gruppe Zweitkalbskühe führte die kompakte mit bestem Voreuter ausgestattete Ethos-Tochter Fella von Irmgard Rienesl aus Freistadt an. Sie siegte vor der ebenfalls schon Bundesschau erprobten Anja Pp*, eine euterstarke MyLife-Pp*-Tochter von Josef Hurnaus aus Kollerschlag. Sie war als Jungkuh vor einem Jahr Gruppensiegerin bei der Bundesschau. Auch die drittplatzierte Ariella Pp*, eine Hermelin aus Mahango Pp* und somit Vollschwester zum bekannten Vererber Hamlet von der Familie Günziger aus St. Georgen stand damals mit Anja gemeinsam im Ring. Ariella Pp* war wiederum Teil der Kuhfamilienpräsentation der Familie Günzinger, die neben Ariella Pp* noch ihre Vollschwester Ariel Pp* und eine Waalkes-Pp*-Tochter von Ariella Pp* dabei hatte.

Viele schöne Erinnerungen an die Bundesschau

Familie Günzinger präsentiert ihre bekannte und erfolgreiche A-Kuhfamilie mit (v.l.): Arista (Walkes x Hermelin), sowie die Vollschwestern Ariella Pp* und Ariel Pp*(Hermelin x Mahango Pp*, Vollschwestern zum Vererber Hamlet Pp*).

Auch bei den Drittkalbskühen wurden schöne Erinnerungen wach. Fünf der sieben Kühe in der Abteilung waren auch als Zweitkalbskühe schon in Freistadt. Was für eine Qualität. Das Kopf-an-Kopf-Rennen entschied dieses Mal die mit viel Kapazität ausgestattete Macbeth-Tochter Ludmilla vom Betrieb Holzer aus Pabneukirchen für sich. Knapp dahinter die ebenfalls breit angelegte Vollendet-Tochter Mona erneut von Florian Anzengruber.

Neun Töchter des Bullen Valtra P*S (Votary P*S x Manhango Pp*) wurden im Rahmen einer Eurogenetik-Nachzuchtschau präsentiert.

Mit der Sehrgut-Tochter Hannerl lief hier die dritte Kuh aus der H-Kuhfamilie der Familie Schrems aus Mettmach in Schauwettbewerb mit. Die dritte präsentierte Kuhfamilie steht für aktuelle Bullen wie Hamor oder Inn Pp*, beides Söhne von Hannerl. Ihre Herakles-Tochter Havanna Pp* war bei den Jungkühen dritte in ihrer Abteilung.

Resewrvechampion der mittleren Kühe wurde Fella (Ethos x Malhaxl) vom Betrieb Rienesl aus Freistadt.

Bei der Championwahl der Kühe mit 2 und 3 Abkalbungen führte kein Weg an der Weissensee-Tochter Melone vorbei. Reservechampion wurde Fella.

Starke ältere Kühe, das was Fleckvieh ausmacht

Reservechampion alt wurde die Von Welt-Tochter Walisa P von Hermann Wappis aus Gilgenberg.

Bei den Kühen mit vier und fünf Abkalbungen siegte die mittelrahmige fundament- und euterstarke Hugoboss-Tochter Paula von Familie Übetsroider aus Nussdorf. Sie war 2021 in Ried Gruppensiegerin bei den Zweitkalbskühen und hat sich körperlich nochmal enorm entwickelt. Dahinter auf Platz 2 kam die Mahango-Pp*-Tochter Francine vom Betrieb Lumetsberger aus St. Georgen am Walde, eine Kuh mit guter Kapazität und unter anderem sehr gutem Fundament.

Reservechampion der Jungkühe wurde die MacBeth-Tochter Kanada (MV: Elias) von Andreas Langer aus Prägraten.

Auch bei den Kühen mit 6 und 7 Abkalbungen stand eine wohlbekannte Schaukuh an der Spitze. Die Von-Welt-Pp*-Tochter Walisa P war 2021 die Championkuh alt und auch bei der Bundesschau 2022 im Ring. Sie lief vor der euterstarken Sechstkalbskuh Bibi vom Betrieb Gössinger in Eugendorf.

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Verdienter Champion und zur großen Freude ihrer Vorführerin wurde in diesem Jahr die enorm euterstarke Paula vor Walisa P als Reservechampion.

Hochkarätige Eliteauktion mit teuren weiblichen Tieren

Das teuerste Tier der Versteigerung: die Nummer 1 der weiblichen M3-Pp*-Nachkommen, Naschi Pp* (GZW 143m MW 131, FW 92, FIT 127, Eu 120) wurde für 25 000 Euro nach Deutschland verkauft.

Zum Abschluss des Schautages wurden einige züchterisch interessante Tiere versteigert. Von den vier Bullen gingen zwei zur Bayern-Genetik nach Deutschland und zwei blieben in Oberösterreich in Hohenzell. Mit 16 000 € war dabei der mischerbig hornlose Ingmar-PP*-Sohn Insider das teuerste männliche Tier. Er ist aktuell nach Gesamtzuchtwert der beste Sohn seines Vaters. Seine Mutter Hannerl lief im Schauwettbewerb und bei der Kuhfamilienpräsentation der Familie Schrems mit. Jeweils 15 000 € kosteten ein Wirbelwind P*S-Sohn und ein Immunity-P*S-Sohn.

Für 19 000 Euro wurde die Senator-Tochter aus der A-Kuhfamilie dess Betriebes Günzinger verkauft.

Als teuerstes weibliches Tier verließ um 25 500 € die mischerbig hornlose M3 Pp*-Tochter Naschi Pp* (GZW 143) vom Betrieb Scherrer aus Freinberg den Ring und wird in Schwaben eine züchterische Karriere starten. Sie ist die aktuelle Nummer 1 der weiblichen M3-Pp*-Nachkommen. 19 000 € kostete Agatha Pp*, eine zuchtwertstarke Senator-Tochter aus Zeiger aus der bekannten A-Kuhfamilie des Betriebes Günzinger.