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Tiervermarktung

Miesbach: Zuchtvieh aus dem Oberland gefragt

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am Sonntag, 23.08.2020 - 14:39

Durch die schöne Witterung und die Auflagen bezüglich Corona kamen deutlich weniger Besucher zum Markt als bei sonstigen Sommermärkten. Da es sich fast ausschließlich um Käufer handelt, gibt es kaum Auswirkungen auf die Nachfrage.

In einer zügigen Versteigerung konnten die 23 Zuchtstiere, 5 Kühe, eine Kalbin und 95 Jungkühe zügig verkauft werden. Die Preise mit rund 1800 € im Mittel behaupteten sich bei den Stieren gut, das Preisniveau bei den Jungkühen konnte durch viele Interessenten aus dem südbayerischen Raum bei 1650 € gehalten werden.

Die Preisspanne der Jungstiere ging von 1400 bis 2250 €. Den Spitzenpreis erzielte dabei ein gemischt erbig hornloser Hongkong-Sohn aus dem Zuchtbetrieb Bartholomäus Gschwendtner aus Albaching. Züchterisch ist der Stier sehr interessant, da er nicht auf bekannte hornlos Linien wie Mahango und Votary zurückgeht. Außerdem werden dem Stier eine gute Vererbung hinsichtlich Melkbarkeit und Eutervererbung prognostiziert. Bei zwei weiteren Stieren erfolgte der Zuschlag bei über 2000 €.

Robert Lechner aus Sauerlach bot zum Verkauf einen Eversun-Sohn an, dem eine gute Vererbung in der Melkbarkeit und Leichtkalbigkeit vorausgesagt wird. Bei dem dritten Stier handelt es sich um einen reinerbig vererbenden Hornlosstier aus einer sehr leistungsstarken Volkmann-Tochter. Gezüchtet wurde der Stier im Betrieb Gilg in Assling.

Steigender Anteil an freilaufenden Jungkühen

Über 50 Prozent der Jungkühe wurden freilaufend präsentiert. Andererseits handelte es sich bei allen fünf Jungkühen, bei denen der Zuschlag bei über 2000 € erfolgte, um vorgeführte Tiere.

Der Spitzenpreis mit 2150 € wurde für eine Worker-Tochter aus dem Zuchtbetrieb Moosegger aus der Gemeinde Raubling ausgegeben. Eine sehr gute Euteranlage und 29,8 kg Tagesmilchleistung rechtfertigen diesen Preis.

Ebenfalls mit 2.150 € wurde eine Bio-Jungkuh mit dem Vater Ostblock vom Betrieb Schönauer aus Wackersberg vermarktet. Eine garantierte Milchmenge von über 30 kg, passende Melkbarkeit, der gute Typ dieser Jungkuh erwecke ein großes Interesse in der Käuferschaft.

Bei fünf Jungkühen erfolgte der Zuschlag unter 1300 €, wobei dies jedoch in Mängelansagen oder Schwächen im Exterieur begründet war. Ein Grund für etwas geringere Preise lag auch an der etwas schwächeren Milchleistung mit 27,8 kg Tagesgemelk. Dies ist sicherlich den derzeit hohen Temperaturen geschuldet.

37 Zuchttiere bleiben im Verbandsgebiet, 54 konnten im restlichen Bayern und 14 in anderen Bundesländern vermarktet werden. In die Beneluxstaaten und nach Südtirol wurden 20 Zuchttiere verkauft.

Der nächste Großviehmarkt in der Oberlandhalle Miesbach findet am 16. September 2020 statt.