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Tiervermarktung

Miesbacher Zuchtvieh in allen Fleckviehzuchtgebieten gefragt

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am Donnerstag, 17.09.2020 - 14:36

Eine zügige Versteigerung gab es beim Miesbacher Zuchtviehmarkt.

Von 20 angebotenen Stieren konnten 18 Stiere verkauft werden, zwei Stiere wurden nicht abgegeben. Für zwei Hermelin- Söhne zeigte Susanne Böhm von der Besamungsstation Greifenberg Interesse. Beim ersten Stier von dem Zuchtbetrieb Johann Furtner aus Söchtenau erfolgte der Zuschlag bei einem Versteigerungspreis von 4.200 €. Der Stier ist mit einem hohen Gesamtzuchtwert von 131 vorgeschätzt. Dazu kommt ein guter Zuchtwert in der Milch, Eutergesundheit und Eutervererbung.

Mit Pandora und Giradeli befinden sich zwei Stiere im Abstammungsgitter, die als Linien nicht so verbreitet sind, sodass der Stier breit einzusetzen ist. Als Aufzüchter dieses Stieres fungierte die Familie Dauer aus Agelsberg. Für den zweiten Stier von dem Zuchtbetrieb Toni Huber aus Oberherrnhausen, Gemeinde Eurasburg, musste die Besamungsstation Greifenberg netto 6.100 € anlegen. Von der Mutter erbte dieser Stier das Gen auf Hornlosigkeit. Von Hermelin wurden aktuell 598 Halbbrüder auf ihre Vererbung getestet, darunter befinden sich auch einige heterozygot hornlose Stiere, wobei er der zweitbeste ist. Den wahnsinnigen Fortschritt in der Hornloszucht dokumentieren seine Zuchtwerte. Ein Milchwert von 125, eine Melkbarkeit von 108 und eine Eutervererbung von 122 hätte vor 10 Jahren keiner für möglich gehalten. Bei fünf weiteren Stieren konnte der Versteigerer Michael Walser noch Preise über 2.000 € erzielen. Es wurden aber auch 5 Stiere zu Preisen von 1.350 bis 1.450 € verkauft, wobei aber Schwächen im Exterieur oder Rahmen die Ursache waren.

Große Resonanz bei 'Jungkühe freilaufend'

Züchter von 60 Kühen und Jungkühen nutzten dieses Angebot, weil es für sie weniger Aufwand bedeutet. Vom Züchter am Strick wurden 73 Jungkühe vorgestellt. Ein Teil der Käuferschicht legt auch auf dieses Merkmal wert, da das Gewöhnen an einen Führstrick im Management im eigenen Betrieb Vorteile bietet.

Die zwei angebotenen Kühe wechselten für im Mittel 1.450 € den Besitzer. Sieben Jungkühe wurden in die Wertklasse 2a eingestuft und vorgezogen. Sie erzielten durchschnittliche Versteigerungspreise von 2.100 € bei einer Preisspanne zwischen 1.850 und 2.600 €.

Bei der Spitzenjungkuh handelte es sich um eine Wolgasand-Tochter aus dem Zuchtbetrieb Georg Mair aus Gaißach. Mit einem guten Exterieur, einer Milchleistung von 33,1 kg und einer Melkbarkeit von 3,1 kg pro Minute ersteigerte sie ein Züchter aus dem Miesbacher Zuchtgebiet. Weitere vorgezogene Jungkühe stellten die Züchter Balthasar Grimm aus Bad Feilnbach, Augustin Hartl aus Tuntenhausen, Johann Eberl aus Arget, Franz Bernöcker aus Hausham, Josef Mitterer aus Söchtenau und Christian Kolb aus Bad Feilbach vor. Bei 8 weiteren Jungkühen der Wertklasse 2 erfolgte der Zuschlag erst bei 2.000 oder über 2.000 €. Allerdings mussten neun Jungkühe auch unter 1.200 € abgegeben werden. Unterdurchschnittliche Milchleistungen, Mängel im Exterieur und eine schlechte Melkbarkeit gaben hier den Ausschlag. Im Mittel wurden die 128 verkauften Jungkühe für 1.634 € versteigert.

6 Stiere und 27 Jungkühe blieben im Verbandsgebiet, 7 Stiere, eine Kuh und 57 Jungkühe wurden im restlichen Bayern verkauft. 1 Stiere und 5 Jungkühe verschlug es nach Baden Württemberg und in Deutschlands Norden. 4 Stiere, eine Kuh und 39 Jungkühe gehen an Zuchtbetriebe in den Niederlanden und Südtirol.

Der nächste Markt in Miesbach wird am 14. Oktober stattfinden.