Die Entscheidung fällt in letzter Minute, da die aktuelle EU-Zulassung für die Substanz mit dem Monatsende am Donnerstag ausgelaufen wäre. Eigentlich wollte die Behörde die Entscheidung bereits am Montag im Kreis der EU-Kommissare treffen. Wegen Beratungen über das britische Brexit-Votum kam es aber nicht dazu.
Nachdem unter den EU-Staaten trotz wiederholter Versuche nicht die nötige Mehrheit für eine Verlängerung oder Neuzulassung von Glyphosat zustande gekommen war, hat nun die EU-Kommission entschieden. Die Brüsseler Behörde entschied heute den Wirkstoff um bis zu 18 Monate zu verlängern. In dieser Zeit soll die europäische Chemikalienagentur Echa ihre Bewertung vorlegen.
Behörde entschließt im Alleingang
Offiziell war die Entscheidung nach Angaben der EU-Kommission am Dienstag noch nicht gefallen. Ein Sprecher bestätigte, dass ein so genanntes schriftliches Verfahren gestartet wurde. Dabei kann die Behörde einen Entschluss fassen, ohne dass die EU-Kommissare zusammensitzen. Die Entscheidung könnte am Mittwoch fallen und mitgeteilt werden, so der Sprecher.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland kritisierte die Ankündigung scharf. "Diese Glyphosat-Entscheidung ist ein Affront gegen viele überzeugte Europäer", sagte der Vorsitzende Hubert Weiger.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.