Demnach besteht eine starke Spreizung zwischen den alten EU-Ländern und den neuen Mitgliedstaaten, in denen die Direktzahlungen in den Jahren nach dem Beitritt schrittweise angehoben werden. An der Spitze der Empfängerländer steht für das Haushaltsjahr 2008 mit weitem Abstand Griechenland mit einem Betrag von 590 Euro pro Hektar.
Dass für die griechischen Landwirte im Durchschnitt ein solch hoher Betrag herauskommt, ist auf die Entkopplung der Tabakbeihilfen zurückzuführen, die sich in den Direktzahlungen niederschlagen. Mehr als 400 Euro pro Hektar erhielten laut den Brüsseler Zahlen die Landwirte in Belgien und den Niederlanden. Ebenfalls in der Spitzengruppe befinden sich Frankreich, Italien, Deutschland und Dänemark mit Hektarbeträgen von 294 bis 365 Euro. Im Mittelfeld liegen ertragsschwächere Standorte in Nord- und Zentraleuropa wie Österreich, Finnland und Schweden bei durchschnittlichen Hektarbeträgen von etwa 220 Euro bis 240 Euro.
Osteuropa fordert einheitliche Hektarzahlungen
Unter den neuen Mitgliedstaaten rangiert laut Kommissionsangaben Ungarn mit einem Betrag von 128 Euro pro Hektar an erster Stelle, gefolgt von Tschechien mit 108 Euro pro Hektar. Im Haushaltsjahr 2008 erhielten die zehn im Mai 2004 der EU beigetretenen Länder, darunter Ungarn und Tschechien, 40 Prozent des Direktzahlungsbetrags, der den Landwirten in der Endstufe zusteht. Am unteren Ende der Skala befinden sich die zuletzt beigetretenen Mitgliedstaaten Rumänien und Bulgarien mit jeweils gut 30 Euro pro Hektar, was entsprechend den Beitrittsvereinbarungen 25 Prozent der eigentlichen Direktzahlungshöhe entspricht. Diese Beträge werden in den kommenden Jahren schrittweise aufgestockt. Im Rahmen der Diskussionen um die Zukunft der Agrarpolitik fordern die osteuropäischen Mitgliedstaaten allerdings einheitliche Hektarzahlungen in der Europäischen Union, wogegen es Widerstand in den alten EU-Ländern gibt. (AgE)
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