Bei den Krankheiten handelt es sich um das White-Spot Syndrom und die Seuche EMS (Early Mortality Syndrome), auch Akutes Hepatopankreatische Nekrose-Syndrom (AHPNS) genannt. Letzteres führt zu einem frühen Tod, circa 20 bis 30 Tage nach dem Schlüpfen der Tiere. Die Abteilung Tiergesundheit des vietnamesischen Landwirtschaftsministeriums (MARD) teilte mit, dass in den letzten sechs Monaten bereits Zuchten mit einer Fläche von mehr als 22.000 Hektar befallen worden seien.
Sechs Provinzen betroffen
In erster Linie betroffen seien die drei Zentralprovinzen Nghe An, Ha Tinh sowie Ninh Thuan und die drei Provinzen des Mekong-Deltas, wie die Tageszeitung Saigon meldete. Hier sei die Lage neben den Regionen Tien Giang und Ho-Chi-Ming City vor allem in Ca Mau besonders schlimm. In erster Linie handelte es sich bei den Farmen um jene mit Brackwasseranlagen.
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Dringende Maßnahmen erforderlich
Die White-Spot-Krankheit sei Ursache für Verluste auf mehr als 1.843 Hektar. EMS wiederum hat die Bestände auf 2.797 Hektar beträchtlich dezimiert. Das vietnamesische Landwirtschaftsministerium habe nun die betroffenen Gemeinden dazu aufgefordert, dringend ihre Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche zu beschleunigen. Vietnams Premierminister Nguyen Tan Dung ordnete an, den Garnelen-Farmern kostenlos 96 Tonnen Chlor aus dem nationalen Vorrat zur Verfügung zu stellen, um ihre Zuchtanlagen desinfizieren zu können.
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Ursachenforschung
Grund für die massive Ausbreitung der Seuchen sei die lange anhaltenden Hitzewelle in Kombination mit zu dieser Jahreszeit ungewöhnlich hohen Regenfällen. Hinzu kommt die mangelnde Hygiene und Aufsicht in vielen Zuchtbecken. Mit Hochdruck wird nun bei den verantwortlichen Stellen nach der genauen Ursache und Bekämpfung geforscht. Es gibt Versuche mit Veränderungen der PH-Werte, die man teilweise für das Hervorrufen der Krankheiten verantwortlich macht. Auch eine Garnelenart mit verbessertem Immunsystem wurde bereits getestet.
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Auch andere asiatische Länder betroffen
Auch in Thailand kämpft man gegen Krankheiten und Seuchen. Durch die dadurch dezimierten Bestände könnten am Weltmarkt in diesem Jahr über 68.000 Tonnen Shrimps fehlen. Im Rahmen dieser Seuchenausbreitung haben Ecuador und Mexiko bereits Shrimp-Importe aus China, Vietnam, Malaysia sowie Thailand gestoppt. Man will so vor allem die Ausbreitung der Krankheiten im eigenen Land verhindern. Ernie Wayland, stellvertetender Präsident des US-Importeurs IMS und Experte im Garnelenhandel, bezeichnete die Situation als äußerst kritisch.
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Wohl keine Gefahr für den Menschen
Gemäß Studien des University of Arizona Aquaculture Pathology Laboratory (APL) ist die Krankheit für Menschen unbedenklich. Bisher ist auch laut Food and Agriculture Organization (FAO) kein Krankheitsfall bekannt, der damit in Verbindung zu bringen wäre. Gefrorene sowie aufgetaute Shrimps können die Seuche zudem nicht weiter auf andere Tiere übertragen.
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