Weltweit sterben nach UN-Angaben jedes Jahr etwa 420.000 Menschen an Infektionen durch belastete Lebensmittel - unter ihnen 125.000 noch kleine Kinder. Bis zu 600 Millionen Menschen erkranken demnach pro Jahr durch Nahrung, die etwa mit Chemikalien, Bakterien oder Parasiten belastet ist. Ein Drittel der Todesfälle betreffe Mädchen und Jungen unter fünf Jahren, erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht.
200.000 Erkrankungsfälle in Deutschland
In Deutschland werden nach Angaben des Bundesamtes für Risikobewertung (BfR) jedes Jahr rund 200.000 Erkrankungsfälle gemeldet, die wahrscheinlich durch Lebensmittel übertragen wurden. Salmonellen gehören demnach in der Bundesrepublik zu den wichtigsten Erregern.
WHO-Generaldirektorin Margaret Chan rief bei der Vorstellung der ersten globalen Langzeitstudie (2007 bis 2015) der UN-Sonderorganisation über lebensmittelbedingte Erkrankungen alle Staaten zu mehr Einsatz für Nahrungsmittelsicherheit auf. Am häufigsten würden Menschen in Afrika und in Südostasien unter Lebensmittelinfektionen und -vergiftungen leiden.
Hauptursache: Verzehr von rohen Lebensmitteln
Die gravierendsten Probleme gibt es den WHO-Angaben zufolge mit Durchfall infolge belasteter Nahrung. Daran würden jährlich 550 Millionen Menschen erkranken, 230.000 von ihnen würden sterben. Hauptursache sei der Verzehr von rohen oder nicht genügend gekochten Lebensmitteln wie Fleisch, Eier, Gemüse oder Milchprodukten, die mit Noroviren, Campylobacter, Salmonellen oder Kolibakterien belastet sind, zeigt die Studie.
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