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Umwelt

6 Tipps, wie Sie eine Hecke richtig pflanzen

am Montag, 28.09.2015 - 08:49 (Jetzt kommentieren)

Sie schützen den Boden vor Erosion, Gewässer vor Nährstoffeintrag und beherbergen Nützlinge - Hecken. Lesen Sie hier, wie eine Hecke geplant wird, welche Kosten entstehen und welche Förderung es gibt.

Durch die Flurbereinigung sind viele Hecken verschwunden. Dabei füllen Hecken verschieden nützliche Funktionen aus, die der LBV zusammengefasst hat:
 
Pflanzenschutz
Eine Hecke beherbergt zahlreiche Nützlinge. Viele Singvögel, die in der Hecke leben, ernähren sich überwiegend von Insekten, die den Feldfrüchten schaden. Aus dem Laub entsteht Humus. Das verbessert die Bodenqualität. Allerdings schaffen Hecken ein feuchteres Klima, so dass es in der Nähe von Getreideschlägen vermehrt zu Pilzbefall kommen kann.
 
Erosionsschutz
Hecken verringern die Windgeschwindigkeit auf einer Fläche, die größer ist als die 15-fache Höhe der Hecke.
 
Gewässerschutz
Hecken schützen Gewässer vor dem Eintrag von Nährstoffen, indem sie Staub aus der Luft filtern.
 
Im Zuge des Greenings können Hecken für Landwirte aber auch finanziell wieder interessant werden (ökologische Vorrangfläche). Wir haben für Sie sechs Tipps des LBV zusammenfasst, worauf beim Pflanzen einer Hecke zu achten ist.

Hecken pflanzen: Diese Kosten entstehen

Der Aufwand für Organisation und Durchführung der Pflanzung ist mittel bis hoch. In den Folgejahren muss mit Zeitaufwand für die Pflege gerechnet werden.
 
Kosten entstehen für das Pflanzgut. Einheimische Sträucher in guter Qualität kosten rund 5 Euro/Stück.
 
Kosten für den Zaun gegen Wildverbiss richten sich nach der Länge der Hecke. Es ist etwa alle 4 m ein Posten nötig und die entsprechende Länge an Maschendraht.
 
Je nach Standort der Hecke entsteht ein Verlust an Produktionsfläche.
 
Das Schnittgut kann als Brennholz verwendet oder verkauft werden. Viehhaltende Betriebe können Holzhäcksel aus dem Schnittgut als Einstreu nutzen.

Hecken pflanzen: Diese Förderung gibt es

Förderung durch die Untere Naturschutzbehörde
Sachkosten, Arbeitsstunden und Maschinenaufwand sind in Bayern mit mindestens 70 % förderfähig. Sie können den Landschaftspflege-Antrag zusammen mit dem LBV oder dem Landschaftspflegeverband erstellen.
Die Aktion "Mehr Grün durch ländliche Entwicklung" fördert die Neuanlage von Hecken mit bis zu 100 % der Kosten für das Pflanzmaterial. Die Föderung ist allerdings nur in Verfahrensgebieten der ländlichen Entwicklung möglich. Die Antragsstellung erfolgt bei den Ämtern für Ländliche Entwicklung. Mehr Informationen finden Sie hier ...
 
Das Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) fördert die Anlage und Pflege von Hecken durch die Maßnahmen Erneuerung von Hecken und Feldgehölzen (B49, einschl. 0,20 €/m2 für das Konzept) mit 2,70 €/m2 Struktur- und Landschaftselemente (B59) mit 25 €/ar Flächenbereitsstellung.

Hecken pflanzen: Standortwahl und Platzbedarf

Achten Sie bei der Standortwahl auf die folgenden Punkte:
  • Nicht quer zur Bewirtschaftungsrichtung
  • Nicht auf Vorgewenden
  • Nicht innerhalb von offenen, großflächigen Wiesenlandschaften
Besonders gute Standorte sind die Süd- oder Westseiten von Wegen, Gräben und Bachläufen.
 
Platzbedarf
Breite, mehrreihige Hecken sind besser als schmale, einreihige Hecken. Außerdem sollte die Hecke auf beiden Seiten einen Krautsaum haben. Ein Heckenstreifen sollte daher zwischen acht und zehn Meter breit sein. Bedenken Sie, dass Bäume und Sträucher an Schlagrändern die Bewirtschaftung behindern können.

Hecken pflanzen: Diese Varianten gibt es

Hecken können entweder durch Pflanzung oder durch die Anlage so genannte Benjeshecken (Totholzhecken) entstehen. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile.
 
Pflanzhecke
  • führt schnell zum gewünschten Ergebnis
  • Pflanzgut muss evtl. vor Verbiss und Frost geschützt werden
  • Auswahl der Strauch- und Baumarten ist dem Menschen überlassen
Benjeshecke
  • braucht mehr Zeit zur Entwicklung
  • kostengünstiger, da weniger Pflanzgut benötigt wird
  • kein Verbissschutz nötig
  • besonders gut an regionale Bedingungen angepasst
  • Ansiedelung von Sträuchern auf natürliche Weise ist gewünscht

Hecke pflanzen: Der richtige Termin

Egal welche Methode Sie wählen, die besten Monate sind Oktober und November. Lediglich immergrüne Sträucher sollten schon im August gepflanzt werden. Sie können sich dann vor dem Winter gut einwurzeln. 

Hecken pflanzen: Die passenden Gehölze finden

Einheimische Gehölze bieten besonders vielen Tieren Lebensraum und Nahrung. Autochtone Gehölze sind Sträucher, die von wildwachsenden heimischen Pflanzen stammen. Sie sind deshalb an die regionalen Bedingungen besonders gut angepasst.
 
Geeignete Gehölz-Arten sind zum Beispiel Roter Hartriegel (Cornus saguinea), Schlehe (Prunus spinosa), Hasel (Corylus avellana), Kornellkirsche (Cornus mas), Heckenkirsche (Lonicera xylosteum), Holunder (Sambucus nigra), Weißdorn (Crataegus monogyna, Crataegus laevigata), Hundsrose (Rosa canina) und Wolliger Schneeball (Viburnum lantana).
 
Orientieren Sie sich in der Zusammensetzung am Besten an Hecken in Ihrer Umgebung. Welche Arten kommen dort besonders häufig vor? Diese Gehölze werden dann wahrscheinlich auch in Ihrer Hecke gut gedeihen.

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