Eine Orientierung für die Agrar- und Verbraucherpolitik in den nächsten zehn Jahren will das Bundeslandwirtschaftsministerium mit seiner Charta für Landwirtschaft und Verbraucher geben, die Ressortchefin Ilse Aigner diese Woche in
Berlin vorstellen wird. Das gut 30 Seiten umfassende Papier beschreibt zu den wesentlichen Fragen in diesem Bereich die gegenwärtige Situation, zeigt bestehendeKonflikte auf und bietet Lösungen an. Dabei habe man zumeist einen mittleren Weg gewählt und Extrempositionen eine Absage erteilt, heißt es in Regierungskreisen. Konkret spricht sich das Ministerium beispielsweise für eine deutliche Verringerung des Flächenverbrauchs durch eine Begrenzung der Ausweisung von ökologischen Ausgleichsflächen und eine Ausschöpfung der erweiterten Kompensationsmaßnahmen im Rahmen der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung aus. Zur Reduzierung von Nährstoffeinträgen wird eine Verschärfung der Düngeverordnung vorgeschlagen. Handlungsbedarf sieht das Ressort insbesondere in der Tierhaltung. Vor allem über eine Konzentration der Förderung auf tierschutzgerechte Haltungssysteme sollen Verbesserungen erreicht werden. Hohe Erwartungen zur Lösung von Tierschutzproblemen setzt das Ministerium in Wissenschaft und Forschung. Forderungen nach einerAbkehr von einerWeltmarktorientierung derAgrarbranche werden in der Charta zurückgewiesen.
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