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Bauerngarten

Acht Tipps: Braunfäule bei Tomaten erkennen und behandeln

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am Mittwoch, 18.08.2021 - 11:30 (Jetzt kommentieren)

Tomaten gehören in jeden Bauerngarten. Wer kein Gewächshaus hat, erlebt dieses Jahr eine unangenehme Überraschung: abgestorbene Stängel und Blätter, braun angelaufene Tomaten, Löcher. Die Braunfäule oder Krautfäule greift Tomaten gerne bei Regen und Nässe an. Diese acht Tipps helfen.

Wenn es im Sommer, wie dieses Jahr, häufig regnet, droht den Tomaten im Bauerngarten große Gefahr: Die Braun- oder Krautfäule befällt Pflanzen und Früchte und sorgt für Ernteausfall - bis zu 100 Prozen!. Grund für den Befall sind Regen und Nässe, denn die Braun- bzw. Krautfäule (Phytophthora infestans) ist eine Pilzkrankheit und liebt Feuchtigkeit. Besonders den Regen von oben mögen die Tomatenpflanzen nicht. Wer kein Gewächshaus oder Abdeckung hat, bleibt eseltener verschont.

So erkennen Sie die Tomatenkrankheit

Ob eine Pflanze von der Kraut- und Braunfäule befallen ist, sieht man, wenn sich braune Flecken auf den Blättern und längliche dunkle Stellen an den Stängeln bilden. Auf den Blattunterseiten kann sich zudem ein weißer Pilzflaum erscheinen. Im weiteren Verlauf der Braunfäule färben sich die Blätter schwarz, beginnen zu welken und sterben ab. Wer also seine Tomaten im Freilandgarten zieht, sollte folgende Tipps zur Vorbeugung, Erkennung und Behandlung der Pilzkrankheit beachten:

  1. Kontrollieren Sie Ihre Tomaten regelmäßig auf Kraut- und Braunfäule! Kranke Blätter sofort abschneiden und vernichten.
  2. Bringen Sie einen Regenschutz an und entfernen Sie die unteren Blätter zur Vorbeugung der Kraut- und Braunfäule.
  3. Gießen Sie die Pflanzen von unten und niemals über die Blätter!
  4. Gießen Sie besser am Morgen als am Abend, da es morgens schneller abtrocknet.
  5. Pflanzen Sie nicht zu eng und lichten Sie dichte Sträucher aus, denn gute Durchlüftung fördert ein schnelles Abtrocknen.
  6. Achten Sie beim Gießen darauf, dass die Blätter der Pflanzen nicht nass werden.
  7. Pflanzenstärkungsmittel wie Schachtelhalm-Brühe, Magermilch oder Knoblauch-Zwiebelschalen-Tee erhöhen die Widerstandskraft der Pflanze und müssen mehrfach und vor der Pilzinfektion angewandt werden. Achten Sie auf eine gute Benetzung aller Pflanzenteile (tropfnass spritzen)
  8. Alternativ können Sie die Pflanzen mit Steinmehl bestäuben.

Was tun bei starkem Befall mit Braunfäule?

Ist der Befall zu stark und hat den Großteil der Pflanze verfärbt, hilft nur eins: abschneiden. Und zwar auf jeden Fall sämtliche befallenen Stellen, notfalls die ganze Pflanze. Die unbefallenen Tomaten können Sie ernten, notfalls auch grün, und nachreifen lassen.
Werfen Sie die Pflanzenreste in die braune oder schwarze Tonne, keinesfalls auf dem Komposthaufen, denn die Pilzsporen können überwintern und Ihren garten im nächsten Jahr erneut heimsuchen. Desinfizieren Sie Arbeitsgeräte wie Schere und Hacke.

Kraut und Braunfäule bekämpfen mit Ackerschachtelhalm-Sud

Einige wirklich wirksame Hausmittel können Sie selber herstellen. Neben Ackerschachtelhalm- und Brennesselbrühe helfen Magermilch, Knoblauch- oder Zwiebelschalentee.

Rezept für Ackerschachtelhalm-Sud

  • 1 kg frische oder 150 g getrocknete Pflanzen 24 Stunden in 10 l Wasser einweichen
  • eine halbe Stunde lang köcheln, abkühlen lassen und durchsieben
  • vor dem Ausspritzen mit der 5-fachen Menge Wasser verdünnt
  • gespritzt wird bei trockenem Wetter
  • Spritzungen von Frühling bis zum Sommer regelmäßig wiederholt werden
  • Bei akuter Gefährdung durch Pilzinfektionen 3 Tage hintereinander anwenden

Kraut- und Braunfäule vorbeugen mit Magermilch

  • anwendbar im Frühstadium der Krankheit: eine 10 %igen Magermilch-Lösung
  • auf einen Liter Wasser kommen 100 ml Magermilch.
  • Mischung gut durchschütteln und über die komplette Pflanze spritzen, einschließlich Blätter (auch Unterseite!), Stängel und Früchte.
  • bei feuchter Wärme etwa alle 10 Tage, bei heiß-trockenem Wetter etwa alle 4 Wochen und auf alle Fälle nach einem Regenguss wiederholen
  • Verwenden Sie auf keinen Fall Vollmilch! Fett auf den Blättern, verursacht durch Vollmilch, lässt Russpilze wachsen.
Mit Material von Kraut und Rüben

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