"Landwirtschaft und ländliche Entwicklung in den Entwicklungsländern wurden in den beiden vergangenen Jahrzehnten bei der Entwicklungspolitik vernachlässigt. Wir rücken beides wieder stärker in den Fokus des deutschen Engagements", sagte Bleser am Mittwoch in Kulumsa (Äthopien).
Derzeit leiste die Bundesregierung zusammen mit vielen anderen Nationen Nothilfe, um die katastrophale Versorgungslage und den Hunger der Menschen mildern zu helfen. "Das ist das Gebot der Stunde. Mittel- und langfristig muss es jedoch darum gehen, die Ursachen solcher Katastrophen zu bekämpfen", so Bleser.
Landwirtschaftliches Know-How vermitteln
Dazu gehöre auch die zum Teil schlechte Entwicklung der Landwirtschaft in den Krisenregionen. "Die Probleme der Ernährungssicherung in Afrika lassen sich langfristig nur durch eine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion lösen. Hierzu müssen die Regierungen der Industrieländer und Afrikas künftig auf Augenhöhe eng und partnerschaftlich kooperieren. Ein Schlüssel liegt in der Vermittlung von modernen und nachhaltigen Produktionsverfahren und dem Transfer von landwirtschaftlichem Knowhow", sagte Bleser. Investitionen in Beratung, Ausbildung sowie Agrarforschung seien dabei genauso wichtig wie das Recht auf eigenes Land.
Weitere Saatgut- und Pflanzenzüchtungsprojekte angekündigt
Bleser kündigte bei seinem Besuch weitere Projekte in der Region an. So soll die äthiopische Landwirtschaft im Saatgutbereich und insbesondere in der Pflanzenzüchtung unterstützt werden. Hierzu werden seitens des BMELV kurzfristig Mittel bereit gestellt, um die bäuerliche Saatgutproduktion noch in diesem Jahr zu unterstützen. Mittelfristig soll zudem die Entwicklung trockentoleranter Pflanzensorten gefördert werden. Dazu wird rund eine weitere Million Euro bereit gestellt. "Im engen Schulterschluss mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit wollen wir landwirtschaftliches Fachwissen stärker in die Entwicklungszusammenarbeit einbringen", sagte Bleser.
Bleser wird neben Mitgliedern des Deutschen Bundestages, Vertretern von Nichtregierungsorganisationen und einer Wirtschaftsdelegation von agrarheute.com-Redakteur Hermann Krauß begleitet. Auf agrarheute.com sehen Sie in Kürze ein Video von der Reise.
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