"Frau Aigners Ausrichtung der
Agrarpolitik auf die Förderung der unternehmerischen Landwirtschaft wird den Problemen im Agrarsektor nicht gerecht", sagt Alexander Süßmair, Sprecher für den ländlichen Raum der Partei Die Linke. Während der fünf Berichtsjahre sei es nicht einmal gelungen, den Landwirten ein Einkommen zu ermöglichen, das annähernd mit dem deutschen Durchschnitt mithalten kann.
Zudem habe sich bis heute nichts getan in Sachen Mindestlohn für die in der Landwirtschaft Beschäftigten und für die vielen Saisonarbeitskräfte. Gerade diese Entwicklung schwäche die ländlichen Räume drastisch und verschlechtere deren Situation und Perspektiven.
"Leider wird auch deutlich, dass der Agrarbericht der Bundesregierung immer mehr an Aussagekraft verliert", kritisiert Süßmair. Der Wachstumsbereich der Bioenergie werde heute schon weitgehend aus der Berichterstattung ausgeklammert, "weil viele Betriebe diesen Sektor als eigenes Gewerbe betreiben und zum Beispiel die Stromerzeugung über Biogas gar keine landwirtschaftliche Tätigkeit mehr bedeutet und nicht im Bericht erfasst wird."
Süßmair vermisst eine Aussage zur sozialen Lage der Rentner. Im Blick auf die im Durchschnitt zu niedrigen Einkommen in den Betrieben, baue sich für viele ein Risiko in der Alterssicherung auf, da in vielen Betrieben, insbesondere Familienbetrieben, die Reserven für eine angemessene private Altersvorsorge nicht erwirtschaftet werden können.
Süßmairs Fazit: "Die anzugehenden Aufgaben in der Agrarpolitik sind vielfältig, sie dürfen sich nicht mit der Fokussierung auf das Unternehmertum und den Export reduzieren."
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