Als Bestätigung für die gute Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Agrar- und Ernährungswirtschaft hat der Parlamentarische Staatssekretär vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Gerd Müller, die Zunahme der deutschen Agrarexporte im ersten Halbjahr 2010 gewertet. Mit Gesamtausfuhren von 24,6 Milliarden Euro würden sogar die Ergebnisse in den ersten sechs Monaten des Boomjahres 2008 übertroffen.
Konjunktureller Aufschwung wirkt sich positiv auf Agrarexporte aus
"Der Agrarexport ist damit wieder auf Rekordkurs", so Müller in einer Presseverlautbarung zu den neuesten Exportzahlen, die das Statistische Bundesamt vorgelegt hatte. Seiner Einschätzung nach wird sich der begonnene konjunkturelle Aufschwung im weiteren Verlauf des Jahres 2010 positiv auf die Agrarexporte auswirken.
Staatssekretär Müller: Neues Förderprogramm Agrarexport angekündigt
Der Exportbeauftragte des Ministeriums geht vor diesem Hintergrund davon aus, dass das bisherige Rekordergebnis des Jahres 2008 mit rund 51,9 Milliarden Euro 2010 wieder erreicht oder gar übertroffen werden könnte. Der CSU-Politiker kündigte zugleich an, dass die Unterstützung der Exportbemühungen heimischer Unternehmen durch das Bundeslandwirtschaftsministerium fortgesetzt und ausgebaut werde. Zu diesem Zweck werde das Ressort in Kürze ein neues "Förderprogramm Agrarexport" vorlegen.
GEFA: Agrarexporte könnten Rekordniveau von 2008 erreichen
Auch die German Export Association für Food and Agriproducts (GEFA) rechnet eigenen Angaben zufolge damit, dass der deutsche Agrarexport in diesem Jahr das Rekordniveau von 2008 erreichen könnte.
Milcherzeugnisse: Ausfuhren steigen um 16,5 Prozent
Müller betonte, dass in der Jahreshälfte 2010 bei allen wichtigen Warengruppen sowohl mengen- als auch wertmäßig deutliche Steigerungsraten zu verzeichnen waren. Besonders erfreulich nannte der Staatssekretär die Entwicklung bei Milcherzeugnissen. Dort habe der Einbruch des Vorjahres wettgemacht werden können. Die Ausfuhren seien insbesondere wegen höherer Preise um 16,5 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro gestiegen. Darunter falle Käse mit einem Plus von 13 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro.
Fleisch- und Fleischwaren: Exporte legen um 4,6 Prozent zu
Die Exporte von Fleisch- und Fleischwaren konnten laut Müller mengenmäßig um 4,6 Prozent und dem Wert nach um 2,4 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro zulegen.
Getreideerzeugnisse: Exportwert wächst um sieben Prozent
Die wichtigste Produktgruppe hinter Fleisch und Milch stellten Getreideerzeugnisse und Backwaren mit einem Exportwert von 2,1 Milliarden Euro dar. Das entspreche einem Zuwachs von sieben Prozent.
Drittlandsexporte: Überdurchschnittlicher Zuwachs
Einen überdurchschnittlichen Zuwachs von 16,4 Prozent auf den neuen Halbjahreshöchstwert von 5,3 Milliarden Euro bescheinigte die GEFA den Exporten in Drittländer. Diese würden vor allem durch starke Steigerungen beim Export von Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs mit einem Plus von rund 33 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro und der Steigerung der Ausfuhren bei Genussmitteln um 19 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro geprägt.
Stärkstes Drittland: Russland
Stärkstes Drittland sei Russland mit deutschen Agrarausfuhren von 757 Millionen Euro und einem Zuwachs von rund einem Viertel gegenüber dem ersten Halbjahr 2009. Dahinter rangiere die Schweiz mit 720 Millionen Euro und einem Plus von 9,9 Prozent sowie die USA mit 560 Millionen Euro, das waren 15,6 Prozent mehr als im gleichen Vorjahrszeitraum.
Niederlande: Hauptabnehmer deutscher Agrarerzeugnisse
Hauptabnehmerland für deutsche Agrarerzeugnisse blieben die Niederlande, gefolgt von Italien und Frankreich. Auch die GEFA hob den Beitrag der Ausfuhren von Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs zum Aufwärtstrend beim Export insgesamt hervor. Sie seien im ersten Halbjahr 2009 von 7,7 Milliarden Euro um fast zehn Prozent auf 8,5 Milliarden Euro gestiegen . Dieses Wachstum stütze sich außerdem auf den guten Absatz von Milch und Milcherzeugnissen. (AgE)
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