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Wirtschaft

Agrarhandel fordert Importzulassung von acht gv-Pflanzen

am Montag, 27.10.2014 - 08:00 (Jetzt kommentieren)

Die Verbände des Agrarhandels drängen die EU-Kommission, die Importzulassung für acht gentechnisch veränderte Pflanzen zu erteilen. Sie fürchten einen Engpass in der Futtermittel-Versorgung.

Die meisten dieser gv-Mais, Soja, Raps- und Baumwollpflanzen werden in Nord- und Südamerika angebaut. Ohne Zulassungen werden Agrarimporte, in denen Spuren dieser gv-Pflanzen nachweisbar sind, von der EU nicht akzeptiert. Die europäischen Verbände des Agrarhandels warnen, dass es deshalb zu Engpässen in der Futtermittelversorgung kommen könnte, berichtet 'transgen'. Derzeit beginnt in Nordamerika die Verschiffung der aktuellen Ernte nach Europa.
 

Nulltoleranz bei Beimischungen

Bei acht gv-Pflanzen steht eine Importzulassung für die EU derzeit aus. Alle Pflanzen werden bereits in Nordamerika angebaut, so dass es nicht auszuschließen ist, dass es zu "zufälligen, technisch unvermeidbaren Beimischungen" in Agrarexporten nach Europa kommt. Ist die Zulassung noch nicht erteilt, gilt weiterhin die Nulltoleranz: Wird eine solche gv-Pflanze in Agrarrohstoffen nachgewiesen, dürfen die Lieferungen unabhängig vom gemessenen GVO-Anteil nicht in die EU eingeführt werden. Genau das befürchten die europäischen Agrar-Verbände. Es könne zu Unterbrechungen im Handel und damit zu einer Knappheit bei Futtermitteln kommen.
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Importzulassungen verzögerten sich

Um solchen Problemen mit unerlaubten GVO-Beimischungen bei der Einfuhr zu vermeiden, werden neue gv-Pflanzen in den Erzeugerländern normalerweise erst dann als Saatgut in den Handel gebracht, wenn sie in den Importländern als Lebens- und Futtermittel zugelassen sind. Doch nun verzögern sich die Import-Zulassungen für einige neue gv-Pflanzen, die in den USA, in einigen Fällen auch in Südamerika bereits angebaut - und geerntet werden. Darunter befinden sich ein gentechnisch veränderter trockentoleranter Mais (MON87640), zwei gv-Sojabohnen mit veränderter Fettsäurezusammensetzung (MON87705, DP-305423) sowie gv-Mais- und Sojabohnen, die gegenüber Herbizid-Wirkstoffen tolerant sind (MON87708, BPS-CV127-9). 

EFSA hat bereits grünes Licht gegeben

In den meisten Fällen wurden die Zulassungsanträge für Import in die EU vor vier bis fünf Jahren eingereicht. Längst hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die wissenschaftlichen Sicherheitsbewertungen abgeschlossen. Die nachfolgenden Abstimmungen unter den Mitgliedstaaten endeten ohne ausreichende qualifizierte Mehrheiten, so dass wie seit Jahren üblich die EU-Kommission die gesetzlichen Vorschriften vollziehen und die Zulassungen erteilen muss, wenn die Voraussetzungen dafür erfüllt sind.
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