Die Agrarminister waren sich einig, dass der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung reduziert werden muss. Mit scharfer Kritik hat jedoch Niedersachsens Landwirtschaftsminister Gert Lindemann auf die Forderung seines nordrhein-westfälischen Amtskollegen Johannes Remmel nach einer Halbierung des Antiobiotikaeinsatzes in der Tierhaltung reagiert. "Eine pauschale fünfzigprozentige Reduktion ist reiner Populismus", erklärte Lindemann. Einfache Mengenreduktionen ohne Berücksichtigung der Tiergesundheit und der Therapiehäufigkeit verstoßen ihm zufolge sogar gegen die Vorgaben des Tierschutzes.
Lindemann verwies auf die Beschlüsse im Rahmen der letzten Verbraucherschutzministerkonferenz, auf der eine zentrale bundeseinheitliche amtliche Datenbank mit automatisierten Melde-, Berechungs- und Informationsprozessen beschlossen worden war. Gleichzeitig seien zwei bundeseinheitliche Schwellenwerte auf Basis der Therapiehäufigkeit vereinbart worden.
Die Länderminister waren in Schöntal nach schwierigen Diskussionen übereingekommen, zu diesem Thema angesichts der laufenden Beratungen der Novelle des Arzneimittelgesetzes im Bundesrat keinen Beschluss zu fassen.
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