"Eine stärkere Umweltorientierung der GAP ist inhaltlich sinnvoll und dringend notwendig", sagt der Göttinger Agrarökonom Dr. Sebastian Lakner. Allerdings erwartet er, dass das Konzept des Greenings im Zuge der Verhandlungen aufgeweicht wird. "Aufgrund der unterschiedlichen naturräumlichen Bedingungen sowie der unterschiedlichen betrieblichen Schwerpunkte in den EU-Ländern ist das Konzept kaum einheitlich umsetzbar", so Dr. Lakner. Er schlägt vor, dass Umweltmaßnahmen definiert werden, die spezifisch auf Länder und Regionen zugeschnitten sind. Auf diese Weise könnten die Gelder spezifisch und damit effizient eingesetzt werden. Damit liegt er auf einer Linie mit dem Bauernverband. Auch er fordert einen Katalog an Maßnahmen vor, aus dem - angepasst an die jeweiligen Verhältnisse - gewählt werden kann.
Grünland erhalten
Prof. Dr. Johannes Isselstein vom Department für Nutzpflanzenwissenschaften plädiert außerdenm für den Erhalt von Grünland, das besonders viele Arten beherbergt. Im Grünland existieren seinen Angaben zufolge insgesamt 1.000 Pflanzenarten, während in Ackerbausystemen nur etwa 300 Pflanzenarten heimisch seien. Agrarökologin Dr. Catrin Westphal stellte die Bedeutung von Agrarlandschaften mit einer Vielzahl verschiedener Lebensräume heraus. Nur sie könnten den Erhalt der Biodiversität nachhaltig sichern. Beide Experten plädierten für einen Ausbau von gezielt auf Regionen und Landschaften abgestimmten Maßnahmen.
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