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Ernährung und Gesundheit

Alkoholfreies Bier künftig mit Hinweis auf Restalkohol

am Dienstag, 10.06.2014 - 10:45 (Jetzt kommentieren)

Einige Brauereien werden künftig den Restalkoholgehalt von als alkoholfrei beworbenem Bier ausweisen. Denn 70 Prozent der Verbraucher gehen davon aus, dass dementsprechende Biere komplett alkoholfrei sind.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und der Deutsche Brauerbund (DBB) haben sich darauf geeinigt, dass die im DBB zusammengeschlossenen Brauereien künftig freiwillig auf den Restalkoholgehalt in alkoholfreien Bieren hinweisen.
 
Wie der vzbv am vergangenen Donnerstag mitteilte, hatte der Verband in den Gesprächen mit den Bierherstellern dem Mehrheitswunsch der Verbraucher folgend gefordert, dass sich Bier nur dann alkoholfrei nennen dürfe, wenn es 0,00 Volumenprozent Alkohol enthalte. Dieser Forderung hätten die Brauer jedoch nicht entsprechen können. Die Brauer erklärten sich laut vzbv aber bereit, die Erläuterung "Alk. < 0,5 % vol." oder eine vergleichbare Formulierung ab 2015 auf ihre Bierflaschen zu etikettieren.

Guter Kompromiss oder zu lasch?

"Der Hinweis ist ein Kompromiss, der mehr Klarheit schafft", erläuterte vzbv-Vorstandsmitglied Klaus Müller. Er wies darauf hin, dass 70 % der Verbraucher davon ausgingen, dass alkoholfreies Bier gar keinen Alkohol enthalte. Dies habe die begleitende Forschung zum Projekt Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen gezeigt. Tatsächlich dürfe solches Bier aber bis zu 0,5 Volumenprozent Alkohol enthalten. Die neue Regelung werde nun für mehr Transparenz sorgen; weitere Brauereien könnten sich der Initiative anschließen, erklärte Müller.
 
Nicht weit genug geht die freiwillige Vereinbarung zur Kennzeichnung des Restalkoholgehalts der Verbraucherorganisation foodwatch. Sie drängt auf zwei Voraussetzungen: Erstens dürfe ein Bier, dass nicht frei von Alkohol sei, nicht als solches vermarktet werden. Zweitens müsse der Alkoholgehalt vermeintlich "alkoholfreier" Biere deutlich auf der Vorderseite der Flaschen angezeigt werden. Eine freiwillige Lösung allein werde keine umfassende Transparenz bringen.
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