
Neben einem verantwortlichen Antibiotika-Einsatz in der Humanmedizin fordern sie deshalb auch einen angemessenen Umgang mit antimikrobiellen Mitteln in der Nutztierhaltung. Einen entsprechenden Entschließungsantrag verabschiedete das Europäische Parlament in Straßburg am Donnerstag mit großer Mehrheit.
"Wir dürfen nicht zulassen, dass weiterhin allein in der Europäischen Union jährlich 25.000 Menschen an Infektionen durch resistente Keime sterben", machte die SPD-Europaabgeordnete Ulrike Rodust im Plenum deutlich. Die Gabe von Antibiotika an Nutztieren müsse, wo es möglich sei, vermieden werden. Auf keinen Fall dürften Landwirte Antibiotika routinemäßig oder vorbeugend einsetzen.
Gute Erfolge mit alternativen Methoden
"Wir müssen uns mehr mit der Vermeidung von Infektionskrankheiten bei Tieren beschäftigen und Tierhaltungssysteme entwickeln, deren Bedarf an Antibiotika von sich aus geringer ist", betonte die Agrarexpertin der deutschen Sozialdemokraten im Europäischen Parlament. "Außerdem sollten wir auch offen gegenüber alternativen Methoden, wie etwa dem Einsatz von Homöopathie und Phytotherapie, in der Nutztierhaltung sein", so Rodust.
Im Kampf gegen die Antibiotika-Resistenz
Für diese Ansätze bräuchte es in Europa aber mehr Forschung und Wissen. Rodust macht sich deshalb im EU-Haushalt 2012 für ein Pilotprojekt stark, das die Forschung zur Homöopathie und Phytotherapie in der Nutztierhaltung koordinieren soll. "Ich hoffe, möglichst viele meiner Kolleginnen und Kollegen im Agrarausschuss davon überzeugen zu können, dass sie das Pilotprojekt mit unterstützen", sagte Rodust abschließend.
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