Klarheit gibt es nun über die Verwendung der rund 70 Millionen Euro von der EU: die Gelder werden vollständig zur Liquiditätsverbesserung der Landwirte eingesetzt. Der Bund habe sein Liquiditätsprogramm auf den Weg gebracht. "Die Landwirte sind gefordert, bis zum 15. November 2015 ihre Anträge einzureichen", sagte Minister Backhaus. Auch die Länder würden demnach ihre Verantwortung wahrnehmen und durch die möglichst vollständige Auszahlung der Direktzahlungen bis Ende 2015 zur Eindämmung der akuten Liquiditätsprobleme der Milchwirtschaft beitragen.
Der bayerische Minister Helmut Brunner (CSU) zeigte sich mit weiten Teilen der Beschlüsse zufrieden. "Wir haben den Bund aufgefordert, sich in Brüssel für die Prüfung aller vorgeschlagenen Instrumente zur Entlastung des Milchmarkts wie Versicherungslösungen, spontane Aufkaufaktionen oder eine flexible Angebotsregulierung einzusetzen", sagte Brunner. Das sei ein wichtiges Signal für die Bauern. Zudem verlangen die Agrarminister laut Brunner vom Bund, die Zuschüsse zur landwirtschaftlichen Unfallversicherung von 100 auf 200 Millionen Euro zu verdoppeln. "Das würde allen landwirtschaftlichen Betrieben helfen", führte Brunner aus.
Des Weiteren fordern die Agrarminister, dass der EU-Agrarrat im November beschließt, die Superabgabe komplett zur Unterstützung der Branche einzusetzen. "Hier sind noch mehr als 300 Millionen Euro, die für eine schnell wirksame Soforthilfe einsetzbar sind. Außerdem sollte der Bund, wie schon bei der Milchmarktkrise 2009 zusätzliche finanzielle Mittel bereitstellen", erklärte die hessische Ministerin Priska Hinz.
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