Die Verunreinigung von Böden und Grundwasser soll in Folge von Ammoniak-Emissionen weiter zunehmen. Im Jahr 2010 gelangten nach Spiegel-Informationen 552 Kilotonnen der gasförmigen Stickstoffverbindung in die Umwelt, im Jahr 2011 waren es sogar 563 Kilotonnen - obwohl sich Deutschland international verpflichtet hat, ab 2010 die Höchstmenge von 550 Kilotonnen nicht zu überschreiten. Das gehe aus einer Antwort der Bundesregierung an die Grünen hervor, schreibt der Spiegel weiter.
95 Prozent der Ammoniak-Emissionen aus dem Agrarwesen
Laut Spiegel stammten 95 Prozent der Ammoniak-Emissionen aus dem Agrarwesen, vor allem aus der Tierhaltung. In Regionen mit intensiver Landwirtschaft, zum Beispiel in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen oder den ostdeutschen Bundesländern, würden die Ammoniak-Emissionen das Grundwasser massiv verunreinigen. Die Belastungen seien teilweise so heftig, dass es sich nicht mehr zum Trinken eignet. "Die Maßnahmen, die jetzt im Baurecht ergriffen werden, reichen nicht aus", kritisiert Vize-Fraktionschefin Bärbel Höhn. So seien etwa in großen Schweinehaltungsanlagen spezielle Filtersysteme vorgeschrieben, die die Schadstoffemissionen mindern sollten.
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Keine Handhabe gegen große Anlagen
"Kommunen in Ostdeutschland haben kaum Möglichkeiten, sich gegen Mega-Mastanlagen zu wehren", sagt Höhn. Tatsächlich ermögliche die gerade verabschiedete Novelle des Baugesetzbuchs den Kommunen nur Planungshoheit über einen Teil der Anlagen. Der massive Bau von Mastanlagen sorge etwa in Niedersachsen seit langem für Kritik und gelte als ein Grund für die Wahlniederlage der CDU Anfang des Jahres, so der Spiegel.
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