In einem Entschließungsentwurf, der vergangene Woche im Landwirtschaftsausschuss angenommen wurde, wird die Gefahr der Resistenzbildung von Krankheitserregern bekräftigt. Zwar seien Antibiotika zur Krankheitsbekämpfung weiterhin notwendig, ihr Einsatz sei aber auf das unbedingt notwendige Maß zu beschränken, heißt es in dem Text. Ferner pochen die Abgeordneten auf die verstärkte Erforschung sowohl neuer Antibiotika als auch alternativer Behandlungsmethoden für kranke Tiere, zum Beispiel durch Impfungen im Vorfeld. Um die Bildung solcher resistenter Krankheitserreger zu vermeiden, verlangt der Ausschuss EU-Leitlinien zum richtigen Einsatz der Arzneimittel.
Die EU-Mitgliedstaaten sollen darüber hinaus das seit 2006 bestehende Verbot der Verwendung von Antibiotika als Wachstumsförderer besser überwachen. Die Europäische Kommission wiederum soll in die EU-Tiergesundheitsstrategie von 2011 bis 2015 einen mehrjährigen Aktionsplan gegen resistente Krankheitserreger aufnehmen. Wir brauchen Antibiotika, aber sie dürfen nur eingesetzt werden, wenn es unbedingt notwendig ist, um zu vermeiden, dass sich Krankheitserreger bilden, die gegen diese Mittel immun sind, unterstrich die CDU-Abgeordnete Elisabeth Jeggle im Anschluss an die Abstimmung. Die Mitgliedstaaten müssten dazu regelmäßige Kontrollen durchführen, ohne dabei aber die Landwirte zusätzlich zu belasten.
Antibiotika nicht vorbeugend einsetzen
Die SPD-Parlamentarierin Ulrike Rodust hofft, dass Europa in Sachen Antibiotikaeinsatz künftig entschlossener auftritt. Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass allein in der Europäischen Union 25.000 Menschen jährlich an Infektionen durch resistente Keime sterben, so Rodust. Wenn einer der Gründe hierfür der leichtfertige Umgang mit antimikrobiellen Substanzen in der Tierhaltung sei, müsse man dem dringend Einhalt gebieten.
Antibiotika dürften auf keinen Fall routinemäßig oder vorbeugend eingesetzt werden. Auch Rodust sprach sich für die Suche nach Alternativen aus, um Infektionskrankheiten bei Tieren zu vermeiden. Über den Entschließungsentwurf könnte bereits im Mai im Plenum abgestimmt werden.
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