Apfelbaum schneiden: Tipps im Video

Keine Angst vorm Schnitt Ihrer Obstbäume! Wer die Grundlagen kennt, hat noch dieses Jahr Freude an einer reichen Apfelernte. Eva Puchtinger und Corina Steffl von kraut&rüben zeigen in dem Video Tipps und Tricks rund um den jährlichen Schnitt.

Viele kennen es aus dem eigenen Garten: Der Apfel-, Kirsch- oder Birnbaum trägt kaum noch, ist verwachsen und hat keine schöne Krone mehr. Ein Schnitt muss her. Doch wo die Schere ansetzen, um wieder eine stabile Krone aufzubauen und trotzdem Licht und Luft ins Innere zu lassen?
Vorweg entwarnen die Expertinnen von kraut&rüben: Viel falsch machen kann man beim Apfelbaum schneiden nicht. Mehr als die Stammverlängerung und drei bis vier Leitäste werden nicht benötigt. Welche Grundregeln zu beachten sind, erfahren Sie im Video von kraut&rüben.
Ein paar der Tipps und welche Äste Sie am Apfelbaum schneiden sollten, haben wir Ihnen auch hier zusammengefasst.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Apfelbäume zu schneiden?
Für die meisten Obstarten ist bis Anfang März der beste Zeitpunkt für einen Schnitt. Nur Steinobst wie Kirschen und Zwetschgen schneidet man im Sommer. Im zeitigen Frühjahr sind die Bäume unbelaubt und müssen keinen Blattverlust verkraften und der Aufbau der Krone lässt sich besser erkennen.
Kleinere Korrekturen sind auch im Sommer oder Herbst möglich, dabei ist aber immer Rücksicht auf Vögel zu nehmen.
Die Tage nach dem Schnitt sollten nicht unter -5 °C sinken, der Austrieb der Blätter muss aber noch bevorstehen.
Welche Äste am Apfelbaum schneiden?
Verkünsteln Sie sich nicht beim kleinsten Ast, sondern gehen Sie zunächst vom Großen zum Kleinen.
Zunächst identifizieren Sie drei bis vier Leitäste, so nennt man die dicken Äste, die direkt dem Stamm des Apfelbaums entspringen. Alle übrigen Leitäste werden mit einer Baumsäge dicht am Stamm entfernt. Die schwächeren Äste werden entlang des Astrings, nicht zu nah am Stamm und leicht schräg abgesägt. So werden Verletzungen am Stamm vermieden.
Dicke, senkrecht gewachsene Äste am Apfelbaum werden ebenfalls entfernt, da an diesen keine Früchte wachsen. Bevorzugt werden viele, flach abzweigende Äste. Nur sie tragen später Früchte.
Welche Äste tragen Früchte?
Im zweiten Schritt werden nun die Seitenäste der Leitäste am Apfelbaum beschnitten. Pro Leitast sollten ungefähr drei bis vier Seitenäste stehen bleiben. Bis Daumendicke kann hierbei ruhig mit der Schere gearbeitet werden, bei dickeren Ästen empfiehlt sich eine Säge.
Am Ende jedes Leitastes verbleibt nur eine Spitze. Gehen Sie wie folgt vor:
- Konkurrenztriebe, die dem Leitast Licht und Luft streitig machen, werden entfernt.
- Auch alle sogenannten Wassertriebe, das sind steil und aufrecht gewachsene Äste, werden abgeschnitten. An diesen würden nur Blätter wachsen, Früchte jedoch keine.
- Anschließend werden alle nach innen stehenden Triebe abgeknipst oder abgesägt, da diese beschatten und stören.
- Auch über Kreuz wachsende Äste werden entfernt.
- Nach unten wachsende Äste werden so abgeschnitten, dass eine Oberseiten-Knospe verbleibt. So leitet man das Wachstum auf einen nach oben wachsenden Trieb um.
Apfelbäume sollten auf nur eine Spitze reduziert werden. Das bedeuten, die Kronenspitze besitzt nur einen Trieb, Konkurrenz wird entfernt. Nach dem Schnitt übrig gebliebene Zapfen sollten Sie ebenfalls entfernen, um Krankheiten vorzubeugen.
Zu guter Letzt werden alle Astquirlen bis auf einen entfernt.
Wie unterscheidet man Blattknospen und Blütenknospen?
Wichtig ist die Unterscheidung nach Blattknospen (auch Holzknospen genannt) und Blütenknospen. Nur Blütenknospen tragen Früchte, auch Blattknospen wachsen neue Triebe.
Beim Apfelbaum sind die äußersten, einjährigen Triebe meist 15 bis 20 cm lang und tragen spitze, eng anliegende Blattknospen. Am Ende dieses Triebs steht eine eher dicke, rundliche Blütenknospe. Einjährige Triebe wachsen oft ebenfalls aufrecht, sollten aber nicht mit unproduktiven Wasserschossern verwechselt werden.
Werden einjährige Triebe beschnitten, reagieren sie mit starkem Seitentriebwachstum. Bleiben sie jedoch stehen, entsteht aus ihnen im nächsten Jahr das fruchtbare zweijährige Holz. Es trägt viele spießartig abstehende Blütenknospen, die Früchte tragen werden.
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