Vor einer guten Woche entdeckte ein Jäger in der Lausitz (Sachsen) eine Holzrampe über einen der dort installierten ASP-Zäune (agrarheute berichtete, siehe Link unten).
Was zunächst wie eine illegale Konstruktion zur Zaunüberquerung wirkte, erwies sich als offizielle Maßnahme des Bundesforstbetriebs Lausitz, der nach Auskunft des dortigen Verantwortlichen vor allem jungen Wölfen auf Reviersuche die Querung des Zauns ermöglichen sollte.
Dass auch Wildschweine so den Zaun, der die weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) unterbinden soll, überwinden, hielt man beim Bundesforst für unwahrscheinlich.
Besorgnis: Auch Wildschweine könnten die Zaunbrücken nutzen

Bei Jägern und Landwirten sorgten die Holzrampen für heftiges Unverständnis. Vor allem Schweinehalter mutmaßten angesichts der Geschicklichkeit ihrer eigenen Tiere, dass Schwarzwild sehr wohl in der Lage sein könnte, die Nutzung der ASP-Zaun-Brücken zu erlernen.
Am Dienstag dieser Woche erreichte agrarheute die Nachricht, dass die kritisierten Holzrampen wieder abgebaut werden.
Es handelt sich dabei um insgesamt vier Konstruktionen auf 42 km Zaun. Nicht betroffen sind Schlupfmöglichkeiten in Form von Röhren, die Kleinsäugern wie Hasen, Füchsen oder Dachsen einen Weg durch den Zaun ermöglichen.
Begründung: Wolfsrampen wurden nicht genutzt
Auf agrarheute-Anfrage bestätigte das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, das für die Errichtung und Bewirtschaftung der ASP-Zäune in Sachsen zuständig ist, den Rückbau der Zaunüberquerungen.
Als offizielle Begründung wurde angegeben, die bei den Rampen installierten Wildkameras hätten gezeigt, dass die Konstruktionen nicht genutzt würden. Daher sei beschlossen worden, sie wieder zu beseitigen.
Diese Entscheidung nach so kurzer Zeit (und deutlich vor Beginn der Abwanderung der Jungwölfe) scheint ein wenig ungewöhnlich, nichtsdestotrotz ist sie aus Sicht des Seuchenschutzes zu begrüßen.
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