Acht physikalische Kriterien umfasst das Raster, nach dem die Kommission die so genannten benachteiligten Zwischengebiete künftig EU-weit einheitlich abgrenzen will. Alle Mitgliedstaaten waren aufgefordert, die neuen Kriterien zu testen. Für Deutschland sind die Simulationsergebnisse teilweise geradezu absurd. Während weite Gebiete mit sehr schlechten natürlichen Produktionsbedingungen zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern die Ausgleichszulage verlören, würden Gunstgebiete an der Ostseeküste plötzlich als benachteiligt eingestuft.
Bundesweit würden 2,7 Millionen Hektar oder etwa ein Drittel des benachteiligten Gebietes aus der Förderkulisse herausfallen. Andererseits kämen 1,9 Millionen Hektar neu in den Genuss der Ausgleichszulage. Unter dem Strich würde Deutschland rund 10 Prozent seiner Gebietskulisse von 8,86 Millionen Hektar verlieren.
Auch andere Mitgliedstaaten haben offenbar Schwierigkeiten mit den neuen Kriterien. So sollen die Simulationen in Frankreich, Großbritannien, Polen, Italien und Österreich mit der Wirklichkeit auf dem Feld kaum in Einklang zu bringen sein. Einen genauen Überblick hat nur die Kommission. Doch statt mit den Betroffenen eine offene Diskussion anhand aller Simulationskarten zu führen, hält die Kommission die Ergebnisse unter Verschluss.
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