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Tierkrankheit

Bakterium löst mysteriöses Meisensterben aus

Blaumeise
am Donnerstag, 23.04.2020 - 10:15 (Jetzt kommentieren)

In den letzten Wochen starben ungewöhnlich viele Blaumeisen. Jetzt fanden Experten die Erklärung.

Tausende Vögel, vor allem aber Blaumeisen, sind seit März in ganz Deutschland an einer mysteriösen Krankheit gestorben. Die Untersuchung toter Tieren hat nun Erkenntnisse zur Ursache gebracht.

Laut eine Sprecherin des niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) seien die untersuchten Vögel alle an einer Lungenentzündung gestorben. Auslöser dafür war das Bakterium Suttonella ornithocola.

Bakterium löste schon einmal massives Meisensterben aus.

Der Erreger sei jeweils aus den inneren Organen der Tiere isoliert worden, hieß es von der Behörde. Demnach handelt es sich um ein Bakterium, das 1996 in England und Wales erstmals für ein massives Meisensterben verantwortlich gemacht wurde.

2018 wurde der Erreger im Zusammenhang mit einem Versterben von Meisen erstmalig in Nordrhein-Westfalen beschrieben. Ein Gefährdungspotenzial für Menschen oder andere Tiere scheine nicht zu bestehen, hieß es unter Verweis auf eine noch spärliche Datenlage dazu.

Nabu berichtet von 26.000 betroffenen Vögeln

Der Naturschutzbund (NABU) hatte zuletzt über ungewöhnlich viele tote Blaumeisen berichtet. Ihm wurden innerhalb von nur zwölf Tagen 13.800 Fälle aus Deutschland gemeldet, die etwa 26.000 Vögel betrafen.

Die ersten Fälle traten demnach in Rheinhessen auf. Nach Angaben des Laves konnte die Infektion aktuell in den Landkreisen Ammerland und Diepholz nachgewiesen werden.

Um Ausmaß, räumliche Verbreitung und Verlauf der Epidemie ermitteln zu können, ruft der NABU dazu auf, verstorbene Vögel über sein Online-Formular zu melden.

Mit Material von Laves, NABU

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