'Jenke. Das Food-Experiment.' Hinter diesem Titel verbirgt sich eine Fernsehreportage des Senders ProSieben. Die hat sich am vergangenen Montag mit der Frage beschäftigt, wie hoch die Schadstoffbelastung in Lebensmitteln aus dem Supermarkt wirklich ist und vor allem, wie die Schadstoffe in unser Essen gelangen (agrarheute berichtete).
In diesem Rahmen war der Sender auch bei Junglandwirt Malte Messerschmidt auf dem Hof. Der Agrarblogger und Finalist des agrarheute digital future awards, der auf Instagram als bauern_bengel bekannt ist, hat sich allen Fragen von Fernsehjournalist Jenke von Wilmsdorff gestellt. Nun ist der Ausschnitt der Reportage auf YouTube zu sehen mit einem Titel, der vielen Landwirten sauer aufstoßen wird (siehe Video am Ende des Beitrags). Anlass genug für uns, bei Junglandwirt Malte nachzufragen, ob er mit dem Fernsehbeitrag zufrieden ist.
Einsatz von Pflanzenschutzmittel kritisch hinterfragt
Malte, am Montag warst du bei Jenkes Experiment auf ProSieben zu sehen. Wie ist das denn passiert?
Das ist ganz einfach zu beantworten: Der Sender ist wegen eines anderen Fernsehbeitrags auf mich aufmerksam geworden, hat mich angefragt und ich habe ja gesagt.
Hattest du Bedenken wegen des Themas? Schadstoffbelastung in Lebensmitteln ist ja schon eher heißes Pflaster …
Nein, eigentlich nicht. Man muss sich einfach im Klaren sein, welche Rolle man in dem Fernsehbeitrag einnimmt. In meinem Fall war es die des konventionellen Landwirts, der im öffentlichen Angesicht ja schon negativ behaftet ist.
Hat das das Team von ProSieben auch so gesehen?
Den Eindruck hatte ich nicht. Jenke von Wilmsdorff war sehr offen, war gut vorbereitet und hat die Sachen kritisch hinterfragt. Mein Beitrag wurde am Ende zwar schon zusammengekürzt – klar, die haben den ganzen Tag gedreht und hatten mehr Material, als sie ausstrahlen konnten - aber ich hatte dennoch nicht das Gefühl, falsch dargestellt zu werden. Im Gegenteil: meinen Tenor, dass wir Landwirte prinzipiell nicht abgeneigt sind, ökologisch zu wirtschaften, wenn es gekauft und bezahlt wird, hat Jenke im weiteren Verlauf des Beitrags nochmal aufgegriffen.
Bist du bei einer Frage ins Schwitzen gekommen?
Nicht wirklich. Natürlich habe ich mir bei manchen Fragen schon überlegt, wie ich das, was ich sagen möchte, am besten ausdrücke. Wenn man da im Fernsehen steht, trägt man eine hohe Verantwortung für den ganzen Berufsstand und da will man ja nicht, dass das, was man zum Besten gibt, falsch verstanden wird. Darüber hinaus habe ich im Vorfeld des Drehs einen Herbizid-Experten kontaktiert, um mit den Mitteln wirklich sattelfest zu sein.
Was hat dir selbst an dem Fernsehbeitrag gefallen? Und was nicht?
Meiner Meinung nach hätte man im Beitrag noch einbringen können, dass es einen gewaltigen Unterschied zwischen Bioware aus Deutschland und Bioware aus Drittländern gibt. Gut fand ich hingegen, dass der Sender darüber aufgeklärt hat, dass Rückstände von Ethylenoxid und anderen Mitteln nicht in deutschen Lebensmitteln vorkommen, da diese bei uns schon längst verboten sind.
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