Nach einem monatelangen Verhandlungs-Poker steht seit heute die Übernahme von Monsanto durch die deutsche Bayer AG fest. Bayer und Monsanto unterzeichneten eine bindende Fusionsvereinbarung, die Bayer die Übernahme von Monsanto für 128 US-Dollar je Aktie in bar ermöglicht. Das entspricht einem Kaufpreis von rund 66 Milliarden Dollar (knapp 59 Mrd Euro).
Bayer wird zum Weltmarktführer
Der Monsanto-Deal ist die bislang größte Übernahme durch einen deutschen Konzern und macht Bayer zur weltweiten Nummer eins im Geschäft mit Agrarchemie. Das kombinierte Unternehmen sei «sehr gut positioniert», um am Agrarsektor und dessen erheblichem langfristigem Wachstumspotenzial teilzuhaben, teilte Bayer mit. Bayer plant die Finanzierung der Transaktion durch eine Kombination aus Fremd- und Eigenkapital.
Bayer hat Ausfallzahlung zugesichert
Der Übernahme müssen noch die Monsanto-Aktionäre zustimmen, außerdem die zuständigen Kartellbehörden. Der Abschluss der Transaktion wird laut Bayer bis Ende 2017 erwartet. Für den Fall, dass die notwendigen Kartellfreigaben nicht erteilt werden sollten, hat Bayer Monsanto eine Zahlung in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar zugesichert.
Interessant für Bayer ist der innovative US-Konzern nicht nur wegen seines Know-hows in der Biotechnologie, sondern auch wegen seiner führenden Rolle beim «digital farming» - der Nutzung digitaler Techniken für die Landwirtschaft.
Agrochemiebranche im Wandel
Das globale Geschäft rund um Saatgut und Pflanzenschutzmittel steht vor gewaltigen Umwälzungen. Denn Bayer und Monsanto stehen mit ihren Fusionsplänen nicht allein.
- So hatten zuletzt die US-Behörden die geplante Milliarden-Übernahme des Schweizer Agrarchemie-Konzerns Syngenta durch das chinesische Staatsunternehmen ChemChina genehmigt.
- Im vorigen Dezember hatten außerdem Dow Chemical und Dupont verkündet, über einen Zusammenschluss zu verhandeln.
- Der kanadische Düngemittelhersteller Potash kündigte erst diese Woche an mit dem Hersteller Agrium zu fusionieren.
Quelle: dpa
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