Das Ausmaß und die Schadenursachen des Tiefdruckgebietes „Kolle“ werden seit Beginn der Schadenregulierung in dieser Woche immer deutlicher. Beinahe 4.000 Hektar Mais sind bei den Unwettern des Wochenendes allein in Bayern nur durch Sturm zu Schaden gekommen.
Hinzu kommen noch einmal doppelt so viele, bei denen Hagel die Schadenursache war. Wenn man bedenkt, dass die Versicherungsdichte gegen Sturm noch nicht so ausgeprägt ist wie gegen Hagel, dürften etliche Tausende mehr Hektar geschädigt sein, für die kein Versicherungsschutz besteht. Deutschlandweit sind bereits 17.000 Hektar gemeldet worden; ein gutes Drittel davon aufgrund von Sturmschäden.
Ausmaß der Schäden im Mais überraschen
Bezirksdirektor Dr. Philipp Schönbach, der die Flächen in den vergangenen Tagen besichtigt hat, zeigte sich schockiert über das Ausmaß der Schäden: "Dass Mais als hoch wachsende Pflanze anfällig für Sturmschäden ist, war bekannt. Aber das Ausmaß der Verwüstung gerade im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn ist auch für mich überraschend. Die Pflanzen liegen auf der Seite oder sind sogar komplett abgeknickt. Die Lieschblätter haben erhebliche Beschädigungen oder sind zum Teil durch den Hagel komplett durchschlagen worden."
Experte rät Mais gegen Sturm zu versichern
Ein ähnliches Bild zeigt sich übrigens auch im benachbarten Baden-Württemberg. Hier berichtet Bezirksdirektor Eppler von schweren Sturmschäden vor allem in der Hohenloher Ebene und in Oberschwaben. Für den Versicherungsexperten zeigt sich ganz klar die Notwendigkeit, den Mais neben Hagel auch gegen Sturm und Starkregen zu versichern: "Der Mais ist gefährdet wie kaum eine andere Pflanze. Starkregenschäden, die zum Verschlämmen der frisch gelegten Maisflächen führen können, Hagelgefahr von Mai bis Ende August und die möglichen Sturmschäden bis zur Ernte sprechen eine ganz deutliche Sprache.
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