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Wirtschaft

BayWa auf internationalem Wachstumskurs

am Donnerstag, 29.03.2012 - 17:16 (Jetzt kommentieren)

München - Die BayWa blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. In 2012 setzt der Konzern auf internationales Wachstum, Windenergie und den Ausbau des Kerngeschäfts.

Der Münchner Handelskonzern BayWa verkündete am Donnerstag in seiner Bilanzpressekonferenz ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2011. Der Konzernumsatz lag im vergangenen Jahr bei rund 9,6 Milliarden Euro und damit rund 21 Prozent höher als im Vorjahr. Auch in 2012 möchte der Konzern ein Ergebnis ähnlicher Größenordnung erzielen. Es sei zwar schwer einzuschätzen, wie sich die Euroschuldenkrise auf die Konjunktur auswirke, aber "zur Zeit gehen wir davon aus, dass sich all unsere Geschäftsbereiche stabil entwickeln", so der BayWa-Vorstandsvorsitzende Klaus Josef Lutz.
 
Lutz sprach von einem gutem Agrarjahr 2011. Grundsätzlich sei die aktuelle Stimmungslage in der Landwirtschaft sehr gut. Die Liquidität und Investitionsbereitschaft unter den Landwirten sei außerdem hoch. Der Konzern verzeichnete letztes Jahr eine Rekordnachfrage nach Schleppern. "Allein im Dezember hat die BayWa 1000 Schlepper verkauft - so etwas hat es noch nie gegeben", so Lutz. Die Sparte Landtechnik erwirtschaftete ein Umsatzplus von rund 30 Prozent.

Wachstumsmarkt Asien

Einen starken Fokus legt der Konzern weiterhin auf die internationale Ausweitung. Die Übernahme des neuseeländischen Obstlieferanten Turners & Growers Anfang diesen Jahres sei eine wegweisende Investition, um den Wachstumsmarkt Asien zu erschließen. "Wir haben zweistellige Zuwachsraten in Asien mit Ländern wie China, Malaysia, Thailand und Indonesien", so Lutz. Durch den Standort Neuseeland und den unterschiedlichen Erntezeiten könne die BayWa ihre Lieferung über das ganze Jahr ausdehnen.
Investitionen in Osteuropa und Russland seien aktuell nicht geplant. Die politische Situation wie beispielsweise in der Ukraine sei momentan zu instabil.

"Agrarsegment ist der Superstar"

Im Agrarsegment setzte der Konzern 4,3 Milliarden Euro um und steigerte den Umsatz um 21 Prozent. Die Sparte Agrarhandel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Betriebsmitteln erhöhte ihren Umsatz in 2011 um knapp 20 Prozent auf drei Milliarden Euro. Der Umsatzanstieg sei hauptsächlich preisbedingt, da die Erntemengen im Durchschnitt unter den Vorjahreswerten lagen. Der Preistrend sei gestützt durch die wachsende Nachfrage und die steigenden Energiepreise.
 
Auch im Agrarsektor möchte der Konzern weiter wachsen. Für 2012 seien Unternehmensübernahmen, insbesondere im Getreidehandel geplant. Dies sei auch die Konzernstrategie, um das Umsatzniveau von 2011 zu halten. Denn die Prognosen für das aktuelle Erntejahr seien äußerst verhalten. Angesichts der weltweiten Extremwetterereignisse sei insgesamt mit keiner hohen Ernte zu rechnen, so Lutz. Man gehe jedoch nicht von einer Preissteigerung aus.

BayWa setzt auf Windparks im Ausland

Im Segment Energie erzielte der Konzern 2011 einen Umsatz von 3,1 Milliarden Euro. Der Umsatzanstieg von fast 32 Prozent sei auf die extrem gestiegenen Heizölpreise zurückzuführen. Gleichzeitig zeigte sich die Nachfrage im Heizölgeschäft verhalten. Im Geschäftsbereich Erneuerbare Energien entwickelt sich laut BayWa sehr positiv. Der Umsatz erhöhte sich unter anderem durch Zukäufe.
 
Aufgrund der drohenden Kürzungen ab Januar 2012, erlebte der Handel mit Solaranlagen gegen Ende des Jahres zwar einen Boom, aber die Branche sei von Überkapazitäten und Preisverfall gekennzeichnet. Grundsätzlich sieht Lutz die Entwicklungen in Deutschland angesichts der geplanten Energiewende kritisch. Der BayWa-Vorstandsvorsitzende fordert eine planbarere Förderpolitik, sowie ein schnelles Handeln bezüglich des notwendigen Stromnetzausbaus. Daher konzentriert sich die BayWa momentan verstärkt auf internationales Wachstum im Energiebereich.
 
Der Schwerpunkt liegt dabei aktuell auf der Investition in Windenergie. Im Windsegment möchte die BayWa ihren internationalen Wachstumskurs beibehalten. Im Herbst letzten Jahres übernahm der Agrarhandelskonzern 70 Prozent des US-Windparkentwicklers WKN und steigerte seinen Anteil am größten spanischen Windpark auf 73 Prozent. Mit seiner neuen Tochter WNK baut die BayWa momentan an dem ersten On-Shore Windpark im US-Bundesstaat Texas.

Windkraft im Wald

 

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