Ein saftiges Steak! Vor allem das mit Fettadern durchzogene Kobebeef erfreut sich inzwischen auch außerhalb Japans großer Beliebtheit. Doch eigentlich ist dieses Fleisch so knapp und vor allem auch teuer, dass es sich nicht viele Genießer leisten können. Eigentlich.
Denn Fälscher hätten eine lukrative Lösung hierfür gefunden, berichtet Lebensmittelchemiker und Buchautor Udo Pollmer in Deutschlandradio Kultur.
Betrugsmasche: Milcheiweiß statt Fettadern
Bereits seit den 1980er Jahren wird diese Betrugsmasche angewendet, so Pollmer: "Als Rohstoff dienen ausgemusterte Milchkühe – also meistenteils alte, zähe Viecher – deren Fleisch mit einer Fettemulsion aufgepeppt wird. [...] Natriumcaseinat - also Milcheiweiß - sorgt für eine weiße Optik und die Stabilität der Fettäderchen."
Die Technik sei mittlerweile extrem ausgefeilt und auch japanische Kunden würden den Unterschied nicht erkennen.
Billigstes Fleisch wird zu teuren Steaks
Die Fabriken stünden vor allem in Australien und Neuseeland. Japanische Lebensmittelfirmen hätten dort Niederlassungen gegründet, um "aus billigstem Fleisch sündhaft teure, saftige, herrlich marmorierte Steaks zusammenzubasteln", so der Lebensmittelchemiker in Deutschlandradio Kultur.
Seit 2013 darf Kobebeef auch in die EU importiert werden.
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