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Wirtschaft

Big Dutchman kämpft mit Nachfrageflaute

am Montag, 12.05.2014 - 14:30 (Jetzt kommentieren)

Der Landtechnikhersteller Big Dutchman verbucht deutliche Verluste. Für das Umsatzminus macht das Unternehmen die Krise in der Ukraine und die geringe Investitionsbereitschaft in Stalltechnik verantwortlich.

Big Dutchman hat laut eigenen Angaben erstmals in seiner deutschen Geschichte 34 betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen. "Der Umsatz im letzten Jahr ist um 15 Prozent auf rund 732 Millionen Euro gefallen", erklärte der Vorstandsvorsitzende Bernd Meerpohl am Freitag auf einer Betriebsversammlung in Calveslage. Für 2014 rechnet das Unternehmen jetzt mit weiteren 15 Prozent Umsatzeinbußen.
 
 
Auslöser dafür seien, so das Unternehmen, vor allem die unsichere politische Lage in Russland und der Ukraine sowie die schwierige Marktlage in Westeuropa.

Tierhalter investieren weniger

Aufgrund der europäischen Hennenhaltungsverordnung und strengeren Vorgaben für die Sauenhaltung hatte der Big Dutchman-Standort in Vechta-Calveslage in den letzten Jahren von einer Sonderkonjunktur profitiert. "Praktisch alle bestehenden Anlagen mussten innerhalb kürzester Zeit an die neuen Rahmenbedingungen angepasst werden und sind jetzt auf dem neuesten Stand. Daher sind in den nächsten zehn Jahren keine umfangreichen Aufträge in Europa mehr zu erwarten", erklärt Meerpohl die Ausgangslage.
 
Außerdem sei die Investitionsbereitschaft für Erweiterungen und Neubauten in Westeuropa derzeit sehr gering. Das liege laut Meerpohl an den niedrigen Eier-, Hähnchen- und auch Schweinepreisen und an der allgemein kritischen Stimmung gegenüber der Tierhaltung.
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Zukunft liegt in der Internationalisierung

In Asien und Nord- und Südamerika soll die Big Dutchman-Firmengruppe jedoch laut eigenen Angaben nach wie vor bestens aufgestellt sein. "Die Aufgaben der Unternehmenszentrale in Vechta-Calveslage werden deshalb in Zukunft noch stärker in der Unterstützung der ausländischen Tochtergesellschaften liegen.
 
Unser Dreijahres-Plan sah vor, dass wir auf diesem Wege und durch normale Fluktuation auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten können. Doch vor allem die aktuelle Entwicklung in Russland und der Ukraine zwingt uns leider zu schnellerem Handeln", so Meerpohl.
 

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