Niederbayern: Katastrophenalarm und Millionenschäden
Bilanz: Bei der Flut in Niederbayern, die nach starken Unwettern mehrere Orte im Landkreis Rottal-Inn teils meterhoch überschwemmte, waren am Mittwoch fünf Menschen ertrunken. Das Landratsamt in Pfarrkirchen hatte am Mittwoch den Katastrophenfall ausgerufen, als die braune Flut die Menschen in Triftern, Simbach am Inn und Nachbargemeinden überraschten. Keller und Erdgeschosswohnungen wurden binnen kürzester Zeit überflutet, Autos mit dem Strom weggerissen. Bürger mussten mit Polizeihubschraubern gerettet werden. Der Sachschaden wird auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt.
Nordrhein-Westfalen: Drohender Dammbruch
Auch in Nordrhein-Westfalen war die Lage nach starken Regenfällen angespannt. In die Nacht zum Donnerstag habe es allein in Düsseldorf rund 420 Einsätze gegeben, teilte die Feuerwehr mit. In Xantens historischer Altstadt floß das Wasser nicht ab. Zuvor war in der Region bereits ein Regionalzug steckengeblieben, weil der Regen eine Schlammlawine auf die Gleise gespült hatte. Die Bahnstrecke Richtung Duisburg bleibt zwischen Xanten und Millingen voraussichtlich mehrere Tage gesperrt. Im Kreis Wesel wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Die Issel erreichte in der Nacht zum Donnerstag in Hamminkeln einen Pegelstand von zwei Metern, das sei eineinhalb Meter höher als normal, sagte ein Sprecher des Krisenstabs. Bei einem Bruch des Dammes sei ein Gewerbegebiet betroffen. Derzeit versuchen Helfer, mit Sandsäcken den Damm zu stabilisieren.
Baden-Württemberg: Schwere Verwüstungen
In Baden-Württemberg hatte das Tief "Elvira" schon am Sonntagabend schwere Verwüstungen angerichtet. Vier Menschen waren bereits bei diesem Unwetter im Südwesten ums Leben gekommen. Insbesondere im nördlichen Hohenlohekreis und im Kreis Schwäbisch Hall hatten die Regenfälle immense Schäden angerichtet. Besonders betroffen waren Braunsbach und das Kochertal. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die von Unwettern geschädigten Menschen um Geduld bei finanziellen Hilfen gebeten.
Prognose: Nach den verheerenden Unwettern vom Wochenende prognostiziert der Deutsche Wetterdienst für Baden-Württemberg erneut Gewitter und Starkregen. Am Freitag und Samstag steige das Risiko für unwetterartige Entwicklungen.
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