Angesichts von Klimawandel und einer steigenden Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln hält der Vorsitzende des Bioökonomierates, Professor Reinhard Hüttl, eine Steigerung der Biomasseerträge für unerlässlich.
Um die verfügbaren Anbauflächen effektiver zu nutzen, müssten Forschung und Entwicklung intensiviert werden. Schon heute seien die Auswirkungen der Biomasse-Nachfrage auf die Boden- und Pachtpreise zu spüren. Hüttl stellte jedoch auch fest, ohne Importe von Biomasse seien die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung kaum zu erreichen.
Gutachten liefert Grundlage für Strategie
Das Gutachten des Bioökonomierates soll als Grundlage dienen für eine nationale Bioökonomie-Strategie. Bundesforschungsministerin Annette Schavan und Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner nehmen das Papier heute in Berlin entgegen. Die Bundesregierung will ihre Strategie im November vorlegen.
Regierung will Deutschland zu führendem Bioökonomie-Standort machen
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung, der ein Entwurf der Strategie vorliegt, heute berichtet, will die Regierung Deutschland zu einem führenden Bioökonomie-Standort machen. Bis 2030 soll eine "bio-basierte" Wirtschaft entstehen. Der stellvertretende Vorsitzende des Bioökonomierates, Professor Joachim von Braun, warnte in Berlin vor einer weltweiten Nutzungskonkurrenz bei Agrargütern. Von Braun verwies auf die zunehmenden Preisschwankungen für Lebensmittel.
Beratergremium fordert Offenheit gegenüber neuen Technologien
In dem Gutachten fordert das Beratergremium, dem auch DBV-Generalsekretär Helmut Born angehört, Offenheit gegenüber neuen Technologien. Die Züchtung höherwertiger Pflanzen und Nutztiere mit verbesserten Eigenschaften sei auch für die Gesundheitsvorsorge von zentraler Bedeutung. Der Rat spricht sich ferner für eine stärkere Vernetzung der fächerübergreifenden Forschung entlang von Nutzungs- und Wertschöpfungsketten aus. Dazu schlagen die Experten die Bildung einer "Nationalen Plattform Bioökonomie" vor. (dlz agrarmagazin/leh)
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