Das ist ein Artikel vom Top-Thema:
Trockenheit lässt Landwirte verzweifeln

Blick auf den Acker: Landwirte bereiten sich auf verfrühte Ernte vor

Vertrockneter Weizen bei Johannes Wittern
Maria-Luisa Hüster
am Montag, 19.06.2023 - 12:45 (Jetzt kommentieren)

Die Temperaturen steigen in ganz Deutschland weiter an. Zum Ende der letzten Woche gab es regionale Gewitter, welche teilweise ordentlich Wasser gebracht haben. So kamen Regionen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern auf bis zu 25 mm. Andere Regionen in Deutschland haben leider keinen Niederschlag gehabt. Droht die Noternte? So sieht es bei den Sencrop-Wettermeldern aus?

Schleswig-Holstein: Ernte 14 Tage früher als üblich

In der letzten Woche gab es in dem Ort Harmsdorf bei sommerlichen Temperaturen um die 25 Grad keine Wolke weit und breit. Der Landwirt Johannes Wittern hat in der letzten Woche seinen Mähdrescher repariert und für die Ernte startklar gemacht. Durch Trockenheit wird die Ernte 14 Tage früher beginnen, so der Landwirt. "Der angesagte Regen der letzten Woche beläuft sich bei ihm auf nur 1,5 mm und es wird noch deutlich mehr benötigt, aber die Hoffnung stirbt zuletzt", schreibt der Landwirt.

Bayern: die Trockenheit schadet bereits dem Mais

Neuer Anbau der Jungviehseite in Richtung Salzburg

Bei dem Landwirt Franz Mooser war das Wetter in der letzten Woche recht schwül und wechselhaft mit einem Sonne- Wolken-Mix. Die Temperaturen in Petting einer Gemeinde in Bayern lagen bei 20-25 Grad. Der Mais bräuchte bei Herrn Mooser dringend Regen. Es soll in den nächsten Tagen noch heißer werden. "Ich befürchte, dass der Boden weiter austrocknen und die Vegetation der Pflanzen gestört wird", sagt der Landwirt.

Bayern: Herbizidbehandlung im Mais beendet trotz Wind

Sencrop-Wetterstation bei Landwirt Matthias Offinger

In den letzten Tagen hat der Regenmesser in Marktoffingen mal wieder keine Aufgabe gehabt, denn es gab bei dem Landwirt Matthias Offinger in der letzten Woche keinen Niederschlag. Dieser hofft sehnsüchtig auf Regen, denn der Mais liegt noch ungewurzelt im Boden. In den letzten Tagen hat Matthias Offinger die Herbizidbehandlung im Mais beendet. Da es tagsüber Windböen von 24 bis 44 km/h gab, musste er nachts spritzen. In der Nacht kühlten sich die Temperaturen noch auf 8,5 Grad ab, welche aber am Tag wieder auf 27,5 Grad hinaufkletterten.

Die Ährenbehandlung ist dieses Jahr entfallen, da keine feuchten Bedingungen vorhanden waren. In den nächsten Tagen will der Landwirt Gülle in den Maisbestand fahren . In den Feldern sind soweit alle arbeiten getan, aber die Kulturen bräuchten dringend Wasser, um sich weiter entwickeln zu können. "Wie die Ernte ausfällt kann bisher noch keiner wirklich abschätzen, bisher heißt nur hoffen auf Regen", so der Landwirt.

12 Landwirte als Wettermelder für Agrarheute

Das agrarheute-Wettermelder-Netzwerk ist gestartet. agrarheute hat in Kooperation mit Sencrop Wetterstationen an Landwirte verlost. Die Gewinner können die Sencrop-Wetterstation 1 Jahr lang auf ihren Betrieben nutzen und zudem auf Daten weiterer Betriebe zugreifen. Die teilnehmenden Landwirte berichten im Gegenzug agrarheute über ihren persönlichen Wetterbericht und was das aktuell für ihren Betrieb bedeutet.

Deutschlandweit nutzen tausende Landwirte die Daten der Sencrop-Wetterstationen, um genaue Informationen über Niederschläge, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftgeschwindigkeit zu erhalten.

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...