Allein im Oderbruch waren seit Ende Juli 50.000 Hektar betroffen. Ganze Dörfer sind vernässt. Den Bürgern laufen die Häuser voll. Die Situation spitzt sich immer mehr zu. Bis jetzt sind allein in der Landwirtschaft Schäden von bis zu 30 Millionen Euro entstanden.
Folgeschäden und weitere Ertragsausfälle für 2011 sind vorprogrammiert. In vielen betroffenen Betrieben ist bereits jetzt der Futtermangel für die Tiere im Winter absehbar.
Gewässer 1. Ordnung vernachlässigt
Im System Oderbruch und in ganz Brandenburg sind die Gewässer erster Ordnung jahrelang vernachlässigt worden und in einem schlechten Zustand. Das Wasser kann nicht abfließen. Die Landwirte und Kreisbauernverbände der betroffenen Regionen haben sich bereits im August mit praktikablen Vorschlägen an das LUA, das MIL und das MUGV gewandt und eine Lösung angemahnt.
"Außer Reden nichts geschehen"
Bis heute ist außer Reden nichts geschehen. So muss zum Beispiel der Querschnitt der Alten Oder dringend wieder in einen Zustand versetzt werden, der einen ordnungsgemäßen Wasserabfluss gewährleistet. Während beispielsweise bei Deichbrüchen wie an der Elster geschehen - mittels THW und anderen Helfern Sofortmaßnahmen eingeleitet werden, wurde im Oderbruch aber nicht sofort und ebenso entsprechend intensiv gehandelt, sondern Maßnahmen für 2011 & 2012 angekündigt und die andauernde Flutung auf den Regen geschoben.
Ein Schlag ins Gesicht
Das Regenwasser hätte inzwischen längst über Hohensaaten abfließen können. Ist es aber nicht. Entweder ist das LUA nicht fähig, die Lage entsprechend einzuschätzen oder es soll hier - wie viele Menschen im Oderbruch vermuten unter dem Deckmantel der Geldknappheit eine "Renaturierung" der Flächen zielgerichtet in Kauf genommen und über die Hintertür naturschützerische Ideen bedient werden. Egal ob Unfähigkeit oder mutwillige Täuschung, beides ist ein Schlag ins Gesicht der im Oderbruch arbeitenden und lebenden Menschen.
Aufruf zum Handeln
Der LBV fordert das Land auf, zu seiner Verantwortung zu stehen und erwartet dringend ein Bekenntnis zum Oderbruch und seinen Menschen. Der Schutz von Menschen und deren Eigentum ist eine hoheitliche Aufgabe. Die Sicherung der Lebensgrundlage muss Vorrang vor Naturschutzträumen haben. Zu lange wurden die Menschen und die Betriebe im Oderbruch durch Ministerin Tack und Prof. Freude mit leeren Worthülsen vertröstet. (pd)
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