Verhaltensauffällige Wölfe sollen in Brandenburg notfalls erschossen werden. Das ist die Meinung von Umweltweltstaatssekretärin Carolin Schilde (SPD): "Es wird aber immer eine konkrete Einzelfallentscheidung sein".
Derzeit werde an einer Wolfsverordnung mit Regeln für den Umgang mit "Problemwölfen" gearbeitet. Es geht um Tiere, die die Scheu vor Menschen und Siedlungsräumen verloren haben.
Bundesländer entscheiden über verhaltensauffällige Wölfe
Durch eine EU-Richtlinie sind Wölfe streng geschützt. Über die Umsetzung des Gesetzes und damit auch den Abschuss von verhaltensauffälligen Tieren entscheiden aber die Bundesländer.
Es sei natürlich, dass Wölfe auch Schafe oder Kälber reißen, sagte Andreas Piela, Referatsleiter im Umweltministerium. "Werden aber wiederholt Schutzmaßnahmen überwunden, dann müssen wir den Wolf entfernen." Wölfe seien intelligente Tiere und gäben ihr Wissen an den Nachwuchs weiter. "Wir wollen keine Rudel, die diese Verhaltensweisen entwickelt haben."
"Kurti" ist bisher einziger, legal getöteter Wolf
In Niedersachsen hatte der im Internet liebevoll "Kurti" genannte Wolf MT6 im Frühjahr 2016 für Aufregung gesorgt. Er war der erste und bisher einzige Wolf in Deutschland, der legal getötet wurde.
In den vergangenen zehn Jahren hat allein das Land Brandenburg nach eigenen Angaben rund 810.000 Euro für Präventionsmaßnahmen wie höhere Zäune und die Anschaffung von Herdenschutzhunden ausgegeben. Als Entschädigung für gerissene Tiere gingen in dem Zeitraum 155.000 Euro an die Landwirte; rund 500 tote Tiere wurden begutachtet. In etwa der Hälfte der Fälle war der Wolf als Schuldiger nicht auszuschließen.
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