Gegen den "Krebs der
Bürokratie" wetterte der polnische Landwirtschaftsminister Mareck Sawicki. "Auch die Behörden blicken bei Cross Compliance nicht mehr durch", bekräftigte er wie bereits auf der Grünen Woche in Berlin seine Forderung nach einer "Entbürokratisierung der GAP". Laut Sawicki müsse die Gemeinsame Agrarpolitik von den nationalen Interessen "entkoppelt" werden und die beiden Säulen auf einfacheren Bedingungen beruhen. "Weitere ökologische Leistungen darin aufzunehmen, ist nicht sinnvoll", sagte Sawicki und unterstrich damit seine Ablehnung gegenüber dem geplanten "Greening".
Kritik an der geplanten Ökologisierung der ersten Säule gab es auch von Seiten des DBV-Präsidenten Gerd Sonnleitner. "Wir akzeptieren das Greening, es darf aber keinen Aufbau eines dritten Kontrollbereichs geben", sagte Sonnleitner. Auch müsste bei der Diskussion um "aktive Landwirte" oder "Obergrenzen mit Arbeitskraftfaktoren" aufgepasst werden, dass nicht zusätzliche Bürokratie aufgebaut werde. Sonnleitner erkannte zwar die Bemühungen des Kommissars in dieser Frage an, wies aber auch auf eine "Folgeabschätzung möglicher Nutzen hin". Es dürfe nicht nur um einen Bürokratieabbau bei den Behörden gehen, es müssten auch bei den Landwirten spürbare Erleichterungen im betrieblichen Alltag ankommen. "Wir fordern eine Konzentration auf die Kernbereiche der landwirtschaftlichen Tätigkeiten", sagte Sonnleitner.
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