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Umwelt

Bundesländer-Ranking: Hier war es im Juni am Trockensten

am Dienstag, 30.06.2015 - 08:59 (Jetzt kommentieren)

Der Juni 2015 ist deutlich zu trocken ausgefallen - Gewittern und Starkregen im Süden zum Trotz. Im Schnitt regnete es 58 Liter pro Quadratmeter - statt wie üblich 85 Liter je Quadratmeter. Ein Überblick.

Mit rund 58 Litern pro Quadratmeter (l/m²) war der Juni 2015 deutlich zu trocken. Er erreichte knapp 70 Prozent des vieljährigen Mittels (85 l/m²).
 
Das norddeutsche Tiefland verzeichnete gebietsweise mit Niederschlagssummen von rund 15 l/m² ein erhebliches Defizit. Die Trockenheit der vorangegangen Monate verschärfte sich, die Waldbrandgefahr nahm weiter zu.
 
In Süddeutschland bildeten sich dagegen in feucht-labiler Luft wiederholt Starkregengewitter. Durch langsam ziehende Schauerzellen kam es örtlich zu enormen Niederschlagsmengen mit entsprechenden Schäden. So fielen am 6. in Bretten, nordöstlich von Karlsruhe, 88 l/m². Insgesamt war das Alpenvorland mit regional über 200 l/m² die niederschlagreichste Region Deutschlands.
 
Im folgenden finden Sie die Werte der einzelnen Bundesländer im Überblick. Der in Klammern angegebene Wert beschreibt jeweils das vieljährige Mittel.

Platz 13 - Bayern: 88 Liter je Quadratmeter

In Bayern betrug die Mitteltemperatur 16,4°C (14,9°C) und die Niederschlagsmenge etwa 88 l/m² (112 l/m²). Damit war der Freistaat das insgesamt niederschlagsreichste Bundesland.
 
Allein im oberbayerischen Benediktbeuern fielen im Juni über 230 l/m². Am 14. richtete in Oberstdorf nach heftigem Starkregen eine Mure großen Sachschaden an. Nach Angaben des Wasserwirtschaftsamtes Kempten fielen dabei am Rubihorn innerhalb von nur 45 Minuten knapp 60 l/m². Mehrere hundert Menschen wurden evakuiert. Die Sonne schien in Bayern im Mittel rund 195 Stunden (200 Stunden).

Platz 12 - Baden-Württemberg: 80 Liter je Quadratmeter

Baden-Württemberg war mit 16,8°C (15,1°C) eine recht warme und mit rund 80 l/m² (107 l/m²) eine vergleichsweise feuchte Region. Die Sonne schien rund 205 Stunden (202 Stunden) und erreichte ihr Soll.
 
Ein heftiges Gewitter brachte Bretten, nordöstlich von Karlsruhe, am 6. eine Tagessumme von 88 l/m². Der meiste Regen fiel dabei in kürzester Zeit und verursachte einen Millionenschaden. Am 5. meldete Rheinau-Membrechtshofen am Oberrhein 35,0°C.

Platz 11 - Sachsen: 67 Liter je Quadratmeter

In Sachsen verzeichneten die Wetterstationen des DWD eine mittlere Temperatur von 15,7°C (15,6°C). Während der "Schafskälte" ging die Lufttemperatur in Deutschneudorf-Brüderwiese in den Morgenstunden des 17. auf 0,2°C zurück.
 
Noch am 6. waren an der Station Hoyerswerda 34,5°C gemessen worden. Der Niederschlag addierte sich auf etwa 67 l/m² (76 l/m²). Damit gehörte der Freistaat zu den eher nassen Bundesländern. Die Sonnenscheindauer lag bei 196 Stunden (201 Stunden).
 

Platz 10 - Rheinland-Pfalz: 62 Liter je Quadratmeter

Die Temperatur erreichte in Rheinland-Pfalz im Mittel 16,3°C (15,3°C). In Bad Kreuznach stieg das Quecksilber am 5. mit 35,0°C auf einen landesweiten Spitzenwert. Mit einer Sonnenscheindauer von rund 220 Stunden (192 Stunden) war Rheinland- Pfalz das sonnigste Bundesland. Die Niederschlagsmenge betrug etwa 62 l/m² (76 l/m²). 

Platz 9 - Thüringen: 57 Liter je Quadratmeter

Im Juni 2015 verzeichnete der DWD in Türingen eine Temperatur von 15,7°C (14,9°C) und eine Niederschlagsmenge von etwa 57 l/m² (78 l/m²). Mit einer Sonnenscheinausbeute von rund 185 Stunden (194 Stunden) belegte Thüringen den letzten Platz im Länderranking.

Platz 8 - Hessen: 48 Liter je Quadratmeter

In Hessen erfassten die Meteorologen des DWD im Juni 2015 eine mittlere Temperatur von 15,9°C (15,2°C). Die Niederschlagsmenge verfehlte mit etwa 48 l/m² das Soll (80 l/m²) um 40 Prozent. Die Sonnenscheindauer lag mit etwa 200 Stunden (192 Stunden) etwas über dem Durchschnittswert. Am 12. fiel in Geisenheim bei einem schweren Gewitter mit Sturmböen von 101,5 km/h eine Stundensumme von 52 l/m². 

Platz 7 - Nordrhein-Westfalen: 47 Liter je Quadratmeter
 
Für Nordrhein-Westfalen wurde im Juni 2015 ein Temperaturflächenmittel von 15,7°C (15,4°C) berechnet. Im Zustrom subtropischer Warmluft stiegen die Tageshöchstwerte am 5. vielfach auf 30°C und mehr. Am wärmsten wurde es mit 34,1°C in Kleve, nahe der niederländischen Grenze. Die Niederschlagssumme lag bei 47 l/m² (84 l/m²), die Sonnenscheindauer bei 212 Stunden (184 Stunden).

Platz 6 - Brandenburg: 45 Liter je Quadratmeter

Brandenburg erreichte eine Durchschnittstemperatur von 16,1°C (16,5°C), eine Niederschlagsmenge von rund 45 l/m² (64 l/m²) und eine Sonnenscheindauer von etwa 206 Stunden (225 Stunden). Mit fast ausbalancierten 17,0 °C (17,1°C) war die Bundeshauptstadt bei einer Niederschlagsmenge von rund 45 l/m² (70 l/m²) und einer Sonnenscheindauer von etwa 206 Stunden (226 Stunden) das wärmste Bundesland

Platz 5 - Mecklenburg-Vorpommern: 40 Liter je Quadratmeter

Mecklenburg-Vorpommern war im Juni 2015 das zweit kühlste Bundesland: 14,9°C (15,4°C) wurden im Flächenmittel gemessen. Dazu summierte sich die Niederschlagsmenge auf rund 40 l/m² (63 l/m²). Die Sonne schien etwa 211 Stunden (236 Stunden). Besonders viele Sonnenstunden gab es an der Küste, wo Arkona rund 260 Stunden schaffte.

Platz 4 - Saarland: 40 Liter je Quadratmeter

Laut Messungen des DWD war das Saarland im Juni 2015 mit 16,8°C (15,6°C) ein warmes und mit rund 215 Stunden (204 Stunden) das zweitsonnigste Bundesland. Die Niederschlagssumme lag zum Monatsende bei rund 40 l/m² (80 l/m²).

Platz 3 - Niedersachsen: 37 Liter je Quadratmeter

Mit jeweils 15,1°C war der Juni 2015 in Bremen (15,5°C) und Niedersachsen (15,4°C) recht kühl. Dazu blieb es mit etwa 37 l/m² (73 l/m²) in der Hansestadt und etwa 37 l/m² (76 l/m²) in Niedersachsen deutlich zu trocken. In Bremen registrierten die DWD-Experten etwa 192 Stunden (204 Stunden) und in Niedersachsen rund 195 Stunden Sonne (200 Stunden).

Platz 2 - Sachsen-Anhalt: 35 Liter je Quadratmeter

Im Juni 2015 verbuchte Sachsen-Anhalt eine Mitteltemperatur von 16,1°C (16,1°C). Bei einer Niederschlagsmenge von rund 35 l/m² (63 l/m²) schien die Sonne etwa 202 Stunden (205 Stunden).

Platz 1 - Schleswig-Holstein: 35 Liter je Quadratmeter

Schleswig-Holstein war im Juni mit einer Temperatur von 14,2°C (15,0°C) das kälteste Bundesland. Quickborn registrierte sogar an elf Tagen Bodenfrost. Bezüglich des Niederschlags belegte es nach Hamburg im Länderranking mit rund 35 l/m² (69 l/m²) den vorletzten Platz. Die Sonne schien etwa 215 Stunden (225 Stunden). In der Hansestadt selbst gingen bei 15,2°C (15,7°C) nur etwa 32 l/m² (70 l/m²) nieder. Rund 200 Stunden (216 Stunden) zeigte sich dort die Sonne.

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