Die Landwirtschaft habe sich einer Verbesserung der Effizienz ihrer Ressourcennutzung unter gleichzeitiger Maximierung ihrer Produktionskapazität verschrieben. Zum Beispiel könne eine verbesserte Wassernutzungseffizienz in der Landwirtschaft dazu beitragen, sich knapperen Wasserverfügbarkeiten anzupassen. Die Emissionen aus der Landwirtschaft in der EU-27 hätten im Zeitraum 1990 bis 2007 bereits um nicht weniger als 20 Prozent zurückgeführt werden können.
Zusätzliche Emissionsverringerungen seien mit bedeutenden Investitionen in die Forschung erreichbar. Dies sei geboten, um Wissenslücken im Bereich Abmilderungspotenzial und die Kosten unterschiedlicher Bewirtschaftungspraktiken zu schließen. Damit sollten die kosteneffizientesten Optionen auf einzelbetrieblicher Stufe umgesetzt werden.
Forderung nach UN-Forschungsprogramm
Copa und Cogeca fordern daher ein internationales Arbeitsprogramm zur Landwirtschaft unter Schirmherrschaft des UN-Nebenorgans für wissenschaftliche und technologische Beratung (SBSTA), das zur Förderung und Zusammenarbeit im Forschungsbereich beitragen soll. "In Anbetracht von Prognosen der FAO, dass die weltweite Produktion von Nahrungsmitteln bis zum Jahr 2050 mehr als verdoppelt werden muss, um der wachsenden Nachfrage zu begegnen, muss die bedeutende Rolle der Lebensmittelproduktion und der Ernährungssicherheit in der COP16 von Cancun deutlich herausgestellt werden. Im Ergebnis soll die Konferenz von Cancun die Beziehung zwischen Landwirtschaft und Ernährungssicherheit sowie die Verbindung zwischen Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel verstärken", betonen die beiden Verbände.
Nachhaltige Forstwirtschaft berücksichtigen
Ferner müsse nachhaltige Forstbewirtschaftung in der Klimaschutzpolitik Berücksichtigung finden. Dank des Kohlenstoffkreislaufs sei die Land- und Forstwirtschaft der einzige Wirtschaftsbereich, der Kohlenstoff während der Produktionsvorgänge im Boden und in der Biomasse speichern könne. Die Land- und Forstwirtschaft könne auch Biomasse als Quelle kohlenstoffarmer Energie produzieren. Sektorspezifische Reduktionen der Treibhausgasemissionen seien durch die verstärkte Nutzung von Energiepflanzen, Biomasse aus dem Wald, Biorückständen und Dung zur Herstellung von Biokraftstoffen sowie Biogas für Wärme und Strom möglich. "Demzufolge müssen die zukünftigen internationalen Regeln der Anrechnung überarbeitet werden, um eine Gefährdung des Gleichgewichts zwischen neuen Anreizen zur Kohlenstoffspeicherung einerseits und der Mobilisierung von Holzprodukten und Biomasse zur Produktion von erneuerbarer Energie andererseits zu vermeiden", sagen Copa und Cogeca weiter.
Wirtschaftliche Lebensfähigkeit nicht gefährden
Schließlich unterstrich Copa/Cogeca-Generalsekretär Pekka Pesonen: "Die Landwirtschaft kann bei der Bekämpfung des Klimawandels eine positive Rolle spielen. Die Anstrengungen der Landwirte müssen folglich durch faire und solide Politiken in der EU und weltweit unterstützt werden. Mit der Umsetzung der Klimaschutzpolitik darf die wirtschaftliche Lebensfähigkeit beziehungsweise die Wettbewerbsfähigkeit von land- und forstwirtschaftlichen Tätigkeiten nicht gefährdet werden. Für die Zukunft wird eine starke EU-Agrarpolitik (GAP) zur Bewältigung dieser Herausforderungen von ganz entscheidender Bedeutung sein."
Auf dem Weg zu einem neuen Klimavertrag
Die Erklärung von Copa und Cogeca ist in Zusammenhang mit dem Streben nach Fortschritten in Richtung eines neuen Klimavertrags in Cancun sowie mit dem Tag der Landwirtschaft und der ländlichen Entwicklung (4. Dezember) in Mexiko zu sehen. Dabei stehen die Definition von Politiken und praktischen Lösungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft und zur Stärkung der weltweiten Ernährungssicherheit und ländlichen Entwicklung im Mittelpunkt der Gespräche. (aiz)
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