Renate Benne aus Baden-Württemberg hat es bereits im Februar 2020 erwischt – als noch niemand auf die Idee kam, dass sie Corona haben könnte. “Bei uns war gerade Fasnet. Wir waren in der Woche noch auf dem Narrenumzug und am Samstagabend auf einer Veranstaltung im Ort”, sagt die 64-Jährige. “Sonntagmittag habe ich dann gemerkt, dass ich krank werde.”
Welche Corona-Symptome hatte die Landwirtsfamilie?
Und dann ging alles ganz schnell:
- Fieber,
- Kältegefühl,
- Appetitlosigkeit
- und Geruchsverlust.
Eine Woche lang ist sie gar nicht aufgestanden. Dann hat sie ihr Mann zum Arzt geschleppt und der meinte nur, es sei das Virus, das gerade im Kindergarten die Runde macht – Corona war schließlich zu diesem Zeitpunkt in Deutschland noch nicht offensichtlich präsent.
Doch die Krankheit blieb hartnäckig. Erst nach einer weiteren Woche im Bett ging es ganz langsam wieder bergauf. “Ich war aber immer noch nicht belastbar und einfach nicht leistungsfähig.” Dann erkrankte ihr Mann mit genau den gleichen Symptomen und nach demselben Schema.
Die Söhne konnten sich trotz Corona den Betrieb kümmern
Im Milchviehbetrieb mit 80 Kühen plus Nachzucht sowie einer Biogasanlage ist das Ehepaar zwar noch eingespannt, die Hauptarbeiten übernehmen aber schon längst die Söhne - die ebenfalls erkrankten. “Die beiden hatten einen leichteren Verlauf als wir und konnten weiterhin den täglichen Arbeiten nachgehen. Das war mir und meinem Mann unmöglich.” So wurde im Betrieb nur das erledigt, was wirklich erledigt werden muss. Alles andere bliebt erstmal liegen. “Wenn im Büro etwas richtig Dringendes angestanden wäre, hätte ich mich einfach nicht darum kümmern können. Das war schon richtig beängstigend.”
Sie ist froh, dass sie im Ernstfall auf ehemalige Lehrlinge zurückgreifen können. Denn: “Wenn alle ausfallen, dann nützt dir auch der ganze Notfallordner nichts. Dann braucht man jemanden, der den Hof kennt.” Die hätten sich dann auch um die wichtigsten Arbeiten kümmern können, wenn ihre Söhne sie nicht selbst hätten erledigen können.
Heute noch Auswirkungen der Covid19-Erkrankung
Dass Renate Benne wirklich Corona hatte, wurde übrigens erst im Mai 2020, also drei Monate nach ihrer Erkrankung, festgestellt. Ein Besuch beim Facharzt erforderte einen Coronatest und so fand man heraus, dass sie Antikörper in sich trägt. Die Folgen der Erkrankung spüren sie und ihr Mann teilweise heute noch.
“Im Sommer war es uns nicht möglich, wie gewohnt mit unseren eBikes loszuziehen, wir haben es von der Lunge her einfach nicht geschafft. Und mein Mann hat seinen Geschmackssinn heute noch nicht vollständig zurück und leidet immer noch an Konzentrationsschwierigkeiten.”
Digitale Ausgabe agrarheute
Dies war eine von vier Stimmen betroffener Landwirtsfamilien. Lesen Sie jetzt den gesamten Artikel und testen Sie unverbindlich die digitale Ausgabe agrarheute.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.