2008 war mit über 52 Milliarden Euro ein neuer Ausfuhrrekord erzielt worden. Nach Auffassung des DBV kann der Beitrag des Exports zur Sicherung der Wirtschaftsstandortes Deutschland aber nur gewahrt bleiben, wenn auch die Agrarexportförderung ausgebaut wird. Dies im Besonderen nach dem Wegfall der CMA.
Gegenüber dem Vorjahr wurden im ersten Halbjahr 2009 rund zwei Prozent mehr deutsche Agrargüter im Ausland verkauft. Allerdings erzielten die Agrarexporteure dafür knapp acht Prozent niedrigere Preise, so dass ihre Erlöse über den Export um gut fünf Prozent hinter dem Vorjahr zurückblieben. Dieser Umsatzrückgang fällt jedoch wesentlich geringer aus als bei den Exporten der übrigen deutschen Wirtschaft.
Agrar-Import und -Export: ähnlich starke Steigerung
Deren Erlöse gingen im ersten Halbjahr 2009 gegenüber dem Vorjahr um über 24 Prozent zurück, betont der DBV. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei den Importen von Agrar- und Ernährungsgütern. Wertmäßig gingen sie nur um knapp zwei Prozent zurück, während sich die Importausgaben der übrigen deutschen Wirtschaft um über 19 Prozent verringerten. Mengenmäßig stiegen die Importe mit gut plus zwei Prozent ähnlich stark an wie die Agrarexporte.
2008: DBV schätzt Exportanstieg auf 14 Prozent
Für das Jahr 2008 liegen vom Statistischen Bundesamt noch keine endgültigen Werte vor. Der DBV schätzt deshalb den Anstieg des Agrarexportes im vergangenen Jahr auf 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr (52,4 Milliarden Euro). Die deutschen Agrareinfuhren entwickelten sich auf 62,2 Milliarden Euro (plus neun Prozent). Kennzeichen für den deutschen Agrarexport ist die Ausfuhr von Qualitätsprodukten, vor allem hochwertigen Veredlungserzeugnissen. So sind Milch und Milcherzeugnisse, darunter vor allem Käse sowie Fleisch und Fleischwaren die wichtigsten Produkte des deutschen Agrarexportes. Weitere wichtige Exportwaren sind Ölsaaten und -produkte, Getreide, Zucker und Süßwaren, Tabakerzeugnisse, Obst-/Gemüseerzeugnisse, Kaffee, lebende Tiere, Kakao, Bier und Wein.
Agrarexporte: Deutschland weltweit auf Platz drei
Die ernährungswirtschaftlichen Ausfuhren sind für die deutsche Landwirtschaft wichtig, erwirtschaftet sie doch damit etwa fast ein Viertel ihrer Verkaufserlöse. Deutschland nimmt im Agrarhandel im Weltvergleich einen Spitzenplatz ein. Mit seinen Exporten land- und ernährungswirtschaftlicher Erzeugnisse steht Deutschland in der Weltrangliste auf Platz drei nach den USA und den Niederlanden und vor Frankreich. Bei den Einfuhren steht Deutschland sogar an zweiter Stelle nach den USA.
Abraham: Mit Exportzahlen im Lebensmittelbereich zufrieden
Jürgen Abraham, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, hatte sich bereits im Juni auf dem ersten Außenwirtschaftstag in Berlin mit den Exportzahlen im Lebensmittelbereich insgesamt zufrieden gezeigt. Gleichzeitig kritisierte er aber auch die schlechten Zahlen im Milchexport. "Export ist keine Frage der Blaupause. Jeder Verkäufer, jede Molkerei, jede Organisation muß ins Ausland gehen und kann dort arbeiten", erklärte Abraham. Es sei eine Frage des verkäuferischen Geschicks und der Möglichkeiten, die man im Ausland nutze. Insgesamt sei er aber mit den Exportzahlen, die sich im letzten Jahr im Bereich der Lebensmittelexporte um 27 Prozent gesteigert hätten, zufrieden. (pd)
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